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the empyrean
Was genau hab' ich eigentlich das letzte Jahr mit ihr trainiert? Stricken? Dann könnte sie immerhin besser mit dem Schwert zustoßen als jetzt.
Kaelyn Mossvalor

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Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen anderer zu sehen, mit den Ohren anderer zu hören, mit dem Herzen anderer zu fühlen.

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Schriftgelehrter
25 Jahre alt
Wissen ist das höchste Gut das eine Gesellschaft jemals haben kann. Es gibt uns die Möglichkeit, aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft zu verbessern. Sie gibt uns einen Vorteil in Zeiten voller Nachteile und die Chance, vergangene Fehler nicht noch einmal zu begehen. Jeder Schritt gegen das Wissen, ist ein Schritt gegen die Gesellschaft. Cassian ist das Epitome eines Schriftgelehrten. Er ist zurückhaltend, doch wissend. Durch Jahre langes Training im Archiv ist ihm eingebrannt worden, wie wichtig es doch ist, die Niederschriften im Archiv zu schützen und sein Leben dafür zu geben, das die Zukunft etwas von ihnen hat. Dabei ist sein größter Wunsch, ein Werk zu verfassen, dass schlussendlich jemand anderes das Leben rettet oder gar Navarre zum Sieg führt. Denn er ist stolz Teil von diesem Konstrukt zu sein, fühlt er sich doch so sehr verbunden mit all den Generationen von Schriftgelehrten zuvor und doch kommt es ihm so vor, als wüsste er noch nicht genug. Dieser Wissensdurst ist es, der ihn dazu bringt noch mehr Erfahrungen zu sammeln. Noch mehr Berichte zu schreiben. Noch mehr Bücher zu lesen. Stets ist er auf der Suche nach neuen Büchern in Bibliotheken die noch nicht entdeckt worden sind. Alte Schriften zu finden, die Enkel geerbt bekommen haben. Selbst die Artefakte auf den Märkten ziehen ihn magisch an. In seinem privaten Archiv, besitzt er hunderte Mitschriften aus Unterhaltungen von Zeitzeugen und ihren Erben. Feinsäuberlich organisiert wie so vieles in seinem Leben. Dabei ist eines seiner heimlichen Ziele, einmal Poromiel zu besuchen und ihre Geschichte von Zeugen zu lernen. Zu sehen wie sie ihr Leben leben und ihre Weisheiten in das Archiv aufzunehmen. Cassian war einst davon überzeugt, dass wenn er den Weg des Diplomaten verfolgt, würde er irgendwann einmal die Chance bekommen, in den Bibliotheken Poromiels zu studieren. Das Wissen beider Länder vereinen und sie gemeinsam viel stärker machen zu können. Er würde vieles geben, einmal in seinem Leben zu sehen, wo sie sich unterschieden und wo sie doch so gleich waren doch... Er hätte dafür zu viel aufgeben müssen. Sein bisheriges Leben. Seine kleine Familie. Das Archiv. Lyza. Es war nicht die richtige Zeit, als er nach seinem Abschluss sich spezialisieren musste. Er hat sich einfach nicht getraut. Denn für ein Schriftgelehrten sind Träume und Wünsche nur genau das. Träume und Wünsche. Das Archiv wird für immer sein Lebensmittelpunkt sein.
Gespielt von Paw
Dabei seit: 14.09.2024, 10:31
Zuletzt gesehen: 10.10.2024, 18:34

Reiterin
21 Jahre alt
Du bist zehn, als du das erste Mal auf dem Dach eures Hauses stehst. Das breite, stolze Grinsen auf deinem Gesicht passt absolut nicht zu den Gesichtern deiner Eltern, die zu dir nach oben schauen. Die Arme hast du ausbereitet, fast so, als wärst du bereit, jeden Moment loszufliegen – und genommen bist du das ja auch. Bist es schon seit einigen Jahren, wenn man dich fragt, und du wirst es mit jedem weiteren Jahr noch ein wenig mehr sein. Eigentlich fehlen dir nur noch die Flügel. Und der dazugehörige Drache. So einer, wie deine Großmutter ihn hat, so einer, wie ihn all die Drachenreiter haben. Aber heute ist dein großer Tag noch nicht gekommen, du musst dich noch ein wenig gedulden und weißt ganz genau, wie du die nächsten Jahre überbrücken wirst. Lernen. Trainieren. Lernen. Und noch mehr trainieren. Das hier, dein Moment auf dem Dach, ist schließlich auch nichts anderes. Und ein Blick nach links zeigt auch genau das: da sind Kisten und Fässer aneinander gestapelt, bilden eine nicht ganz so naturgetreue Nachbildung eines Drachenbeins und sehen so aus, als würden sie jeden Moment in sich zusammenfallen. Aber du hast es nach oben geschafft und du weißt schon jetzt, dass das nicht das letzte Mal sein wird. Den Gesichtern vor dem Haus nach zu urteilen, wissen deine Eltern das auch. Du bist sechzehn, als du zum ersten Mal so wirklich realisierst, dass ein Drachenreiterdasein nicht nur auf der Sonnenseite stattfindet. Du stehst neben deiner Schwester, hast die Hände zu Fäusten geballt und drückst die Fingernägel in deine Handfläche. Du bemühst dich, deinen Blick ausdruckslos zu lassen, die Tränen, die hinter deinen Augen brennen, für dich zu behalten, weil du genau weißt: das gehört sich so. Das muss so. Weinen ist ein Zeichen von Schwäche. Trauer ist ein Zeichen von Schwäche. Und wenn du in ein paar Jahren auf einem Drachen sitzen möchtest, darfst du keinesfalls schwach sein, ganz egal was passiert. Egal, wie sehr deine Welt auf den Kopf gestellt wird – denn an diesem Tag passiert genau das. Es ist die Beerdigung deiner Großmutter. Der letzte Abschied. Und irgendwie, zumindest für dich, auch das Ende einer Ära. Sie war schließlich immer eine Art Vorbild für dich. Hat große Fußabdrücke zurückgelassen, in die du eines Tages auch passen wirst (nicht willst, nicht kannst). Und jetzt ist sie fort, für immer. Und du stehst hier und versuchst stark zu sein, merkst aber, wie schwer es dir fällt. Du kannst deine Gefühle nicht einfach unterdrücken. Kannst sie nicht abschalten, sie nicht einfach in eine Kiste packen und irgendwo in der hintersten Ecke deines Ichs verstecken. Was du kannst, ist, dich auf den Druck in deinen Handflächen zu konzentrieren, anstatt auf den hinter deinen Augen. Du kannst deinen Körper versteifen, um das Beben einer Schultern zu verhindern und du deinen Blick auf einen Punkt vor dir fixieren, um so wenig wie möglich um dich herum mitzubekommen. Und was du noch lernen kannst (und wirst) ist das Aufbauen einer mentalen Mauer, hinter der du all die negativen Gefühle künftig verstecken kannst. Du bist einundzwanzig und genau dort, wo du hingehörst. Am Basgiath War College. Frisch ernannte Staffelführerin. Und auf dem Rücken eines Drachen, Valdrie, die Arme genauso ausbreitend, wie vor elf Jahren auf dem Dach deines Elternhauses. Der Wind weht dir um die Ohren, spielt mit ein paar losen Strähnen deines Haares und bläst die negativen Gedanken aus deinem Kopf. Lässt dich wenigstens für einen Moment deinen Kummer vergessen, deinen Frust, deine Ängste. Lässt dich vergessen, dass du beinahe deine Schwester verloren hättest und dass du ihn verloren hast, obwohl er noch immer da ist. Hier oben, weit über dem Erdboden und mit dem BWC irgendwo hinter dir spielt es keine Rolle, dass du deine Gefühle noch immer nicht einfach abschalten kannst, auch wenn du sie mittlerweile besser zu überspielen weißt. Hier oben merkst du am deutlichsten, dass du nicht mehr das zehnjährige Mädchen auf dem Dach bist. Oder das Mädchen, das sich bei zu großem Kummer kleine Halbmonde in die Handflächen drückt. Hier oben, in diesem Moment, spielt nur die Gegenwart eine Rolle. Und in dieser Gegenwart sind deine Füße schon ein ganzes Stück in die Abdrücke deiner Großmutter hineingewachsen.
Gespielt von Jea
Dabei seit: 14.09.2024, 10:29
Zuletzt gesehen: Vor 11 Stunden

Sonstige
38 Jahre alt
Wenn du am frühen Mittag den Gastraum der Windstille betrittst, bist du meist allein. Die Zeit, die du nutzt, um ein letztes Mal mit dem feuchten Lappen über die Theke zu wischen und die letzten Vorräte zu verräumen, ist meist die einzige, die dir nur für dich und deine Gedanken bleibt - sind's nicht deine beiden Kinder, um die du dich kümmerst, dann um die Sorgen deiner Geschwister, die Konflikte deiner Freunde oder die alltäglichen Wehwehchen der Reisenden, die bei euch ihren Moment der Ruhe finden. Du bist immer da, für jeden, ob Tag, ob Nacht. Stellst bereitwillig deine eigenen Bedürfnisse hinter die anderer Menschen, weil du es so gelernt hast. Du bist sanft, offen und liebevoll; man kennt dich nicht anders. Dein Umfeld schätzt dich für das Lächeln, das du selbst in dunklen Stunden auf deinen Lippen trägst, für die stete Zuversicht und die Leichtigkeit, mit der du das Leben nimmst.

Du fühlst dich immer mehr wie eine Schauspielerin, bist schon lang nicht mehr du selbst. Die Frau hinter der Theke, die selbst dem unfreundlichsten Gast mit einem gut gelaunten Spruch auf den Lippen sein Gebräu serviert, die Frau, die einen alle Sorgen vergessen lassen kann, ist selbst voll von ihnen: was, wenn die Welt, in der du lebst, sich mit dem nächsten Augenaufschlag verändert? Was, wenn sie's schon längst getan hat? Dir ist's nicht möglich, mit den Scheuklappen, die deine Eltern sich für dich wünschen, durch die Welt zu gehen - liegt dir aber fern, ihnen Sorge zu bereiten, also machst du weiter, spielst deine Rolle bis zur Perfektion. Bist die unbekümmerte Tochter, Mutter, Schwester, Ehefrau und verdrängst die Zeit, in der du als Auszubildende Alchemistin im Wehrdienst tätig warst mit zwei weinenden Augen, wenn die Dunkelheit und Einsamkeit der Nacht es erlauben.

Nicht jeder kann die Welt verändern.
Warst noch ganz klein, als du das gelernt hast. Das einfache Volk ist nicht dazu gemacht, die Geschichtsschreibung in eine andere Richtung zu lenken. Heute bist du dir sicher: die Sorgen, die mit Kindern im militärischen Einsatz kommt, wollten deine Eltern viel mehr sich selbst als dir ersparen. Kannst es verstehen, jetzt, wo deine eigenen Kinder langsam älter werden - und hast dir ja doch geschworen, ihnen die Flügel zu geben, die sie benötigen, um zu wachsen. Ist nur noch dieser eine Schritt, den du gehen musst, um zu überwinden, was du jahrelang verinnerlicht bekommen hast - dieser eine Schritt, und dann tausend schwere weitere; kannst es schaffen, musst nur damit anfangen. Vielleicht nicht heute, aber dann morgen, und wenn nicht morgen, dann am Tag danach. Bekommst so langsam eine Ahnung davon, wie schwierig es ist, alte Muster zu durchbrechen, aber du arbeitest daran. Jeden Tag ein bisschen mehr, obwohl du weißt, dass ein bisschen nicht für immer genug sein wird.
Gespielt von Jule
Dabei seit: 09.09.2024, 19:27
Zuletzt gesehen: 24.10.2024, 13:52

Späher
39 Jahre alt
Schummriges Licht wirft lange Schatten auf die Wände. Ein tiefer Atemzug und deine Finger gleiten an die flache Naht rechts oberhalb deiner Augenbraue. Die Maske – sie fühlt sich noch immer fast wie Haut an, so perfekt, dass selbst du dich für einen Moment daran gewöhnt hast, nicht du zu sein. Ein sanftes Ziehen, und du spürst, wie sich das unsichtbare Bindemittel langsam löst. Es hinterlässt ein flüchtiges Kribbeln, das deine Haut befreit. Die Magie, die die Maske so lebendig wirken ließ, beginnt sich zurückzuziehen; du siehst, wie sich die Gesichtszüge der falschen Identität verblassen, während die Maske nachgibt. Millimeter für Millimeter löst sich die Illusion. Dein echtes Gesicht schimmert darunter hervor, noch leicht gespannt von dem Druck der Silikonschicht, die so lange darüber gewacht hat. Vorsichtig ziehst du weiter, bis die Maske in deinen Händen liegt, schlaff und leblos wie die Hülle deiner selbst. Fällt dir schwer, dich im Spiegel zu betrachten und zu sehen, was dir entgegenblickt. Fällt dir schwer, dich zu sehen. Du formst tonlos die Lippen zu einem ‘M’, anschließend zu einem ‘a’ und einem ‘l’, Mal, das bist du. Fühlt sich nicht an wie Du. Hast nach all den Jahren fast vergessen, wer du bist. Fast. Ist schon ein Jahrzehnt her, dass du die Grenzen deiner Heimat hinter dir gelassen hast. Dass du als Späher ein Leben angenommen hast, das weder froh noch lebenswert ist. Dass du alle, die du liebst, hinter dir gelassen hast. Ein Jahrzehnt, in dem sich gut verdrängen lässt, vergessen jedoch nie. Des Nachts schreckst du aus dem Schlaf und rufst Namen, die sich fremd für dich anfühlen. Bilder fluten deine Gedanken, Erinnerungen mischen sich mit Wünschen. Mancher Tage weißt du nicht, ob es deine oder die der Personen sind, die du vorgibst zu sein. Sind es die des Schmieds, der du in Deaconshire gewesen bist? Oder die des Schankwirts in Chantara? Vielleicht die des Söldners in Athebyne oder die des Adligen in Calldyr Stadt. Nur langsam legst du die Maske zur Seite, drapierst sie behutsam auf dem roten Samt, klappst die Schachtel vorsichtig zu und schiebst sie behutsam hinter die Bücher. Für heute hast du lang genug das Leben eines anderen geführt, lang genug das Bett und Brot geteilt, dein Wissen und deinen Ratschlag gegeben. Heute gibst du dich nur noch deinen Erinnerungen hin für eine weitere schlaflose Nacht.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 30.08.2024, 18:26
Zuletzt gesehen: 27.09.2024, 12:49

Schriftgelehrter
21 Jahre alt
Aus dir wird mal jemand.Ein starker, junger Mann, der einmal die Schmiede seines Großvaters übernehmen wird, nachdem er jahrelang dem Militär des Königreichts Navarre gedient hat. Die zahlreichen Pläne für dein Leben wurden schon früh über deinen Kopf hinweg gemacht - deine Familie meint's nur gut, klar, und du selbst hast den Druck, der sich mit den Jahren auf deine Schultern gelegt hat, nicht einmal bewusst wahrgenommen. Bis sich eine Idee, die Idee in deinen Kopf gesetzt hat: du wirst Schriftgelehrter. Hast dich schon früh viel lieber mit Geschichte und Landkarten beschäftigt als mit verschiedenen Waffentypen und Strategien im Nahkampf. Hast deine Nase tief in Bücher gesteckt, für die du eigentlich doch noch viel zu jung warst; hast nur die Hälfte von dem verstanden, was in ihnen geschrieben stand, und bist doch aus jedem von ihnen sehr viel klüger hervor gekommen, als du hinein gegangen bist. Hast dein Talent nicht bewusst für dich behalten - bist nur lange untergegangen in den langen Schatten, die deine Familie als alteingesessene Einwohner der für ihre Schmiedewaren bekannten Kleinstadt Skyri warfen. Und das ist okay, für dich zumindest. Stehst ohnehin nicht gern im Mittelpunkt und bezeichnest dich ganz bereitwillig als Typ der ruhigeren Sorte.

Aus dir wird definitiv mal jemand - aber eben jemand ganz anderes, als ursprünglich erwartet. Als du deinen Eltern deine Entscheidung mitgeteilt hast, hat der Stolz in deiner Brust gebrüllt wie ein Raubtier. Spürst keine Ketten um deine Handgelenke, bist gern für sie da, unterstützt, wo du kannst - und doch hattest du das erste Mal in deinem Leben das Gefühl, eine Entscheidung nur für dich gefällt zu haben. Ein Schritt in Richtung Selbstständigkeit, auf den am Basgiath War College viele weitere folgen sollten. Ein bisschen Abstand zu deiner Heimat würde dir gut tun, das weißt du, selbst, wenn's dich schmerzt. Musst dein eigener Mensch werden, dich abnabeln, wenn du nicht irgendwann hilflos und verwirrt im Regen stehen willst. Und: du wächst. Mit jedem Tag entfernt von Zuhaus' ein Stückchen mehr. Kannst dich selbst verwirklichen, ganz ohne dich zu verlieren - ganz allein bist du nämlich nicht, wirst du niemals sein, weil du weißt, dass die Menschen, die du liebst, nicht nur in deiner Heimat, sondern auch in deinem Herzen sind (und weil du, na ja, gemeinsam mit deiner Cousine am BWC bist - tut aber nichts zur Sache, verfälscht die Lektion nicht, die du dir erteilt hast, als du die Sicherheit deiner Heimat hinter dir gelassen hast).
Gespielt von Jule
Dabei seit: 27.08.2024, 10:32
Zuletzt gesehen: Vor 4 Stunden

Reiterin
22 Jahre alt
Leg dich nicht mit Vanya an ist nicht nur einer von vielen dummen Sprüchen deiner Kindheit. Viel eher hängt er wie ein verdammtes Damoklesschwert über dir und zeichnet dich als die Art Mensch, auf die womöglich vieles zutrifft - gut Kirschen essen jedoch nicht. Hast in deinen knapp 23 Jahren mehr gesehen, als dir für drei Leben lieb gewesen wäre; hast mehr Narben auf deiner Seele davongetragen, als irgendein Heilkundiger jemals wettmachen könnte. Deine Gründe dafür, diese Welt zu hassen, sind so vielfältig wie du selbst. Alles beginnt und endet mit einem Kampf, den du dir nicht zu kämpfen ausgesucht hast. War schon immer deine Bestimmung. Bist quasi mit den Ellbogen links und rechts in Angriffsstellung geboren und hast nie aufgehört, dich zu wehren. Hattest nie die Chance dazu. Hast aber auch nie so wirklich danach gesucht. Vorurteile gehören zu dir, wie du zu ihnen. Verkörperst all das, was andere denken, vor Gezeichneten fürchten zu müssen: Arroganz, Aggressivität und der Mangel an Respekt gegenüber denen, die nicht sind, wie du. Wie ihr. Die nicht das haben erleben müssen, was gleichermaßen eure Seele und euren Körper gebrandmarkt hat. Oder sogar noch schlimmer: die aktiv ihren Beitrag dazu leisten, das Rad aus Lügen und Korruption am Laufen zu halten. Dass du mit einer (oder zwei, oder drei) Tracht Prügel und einem sorgsam koordinierten Aussondern deiner Spucke vor die Füße deiner Vorgesetzten nicht viel weiter kommst, hast du dann leider trotzdem schnell einsehen müssen. Warst (und bist es immer noch) voller Wut und Hass und Unverständnis, dass es Tag für Tag ein Kunststück ist, dich nicht von deiner eigenen Kraft verzehren zu lassen. Hältst dich immerhin schon bald das dritte Jahr auf dem Rücken eines Drachen, bist noch nicht desertiert. Heftest dir stattdessen neuerdings einen neuen navarrianischen Orden an deine schwarze Uniform: bist mittlerweile Stiefelleckerin Schwarmführerin, herzlichen Glückwunsch. Sorgt schon ein bisschen für Kotzreiz, wenn du darüber nachdenkst, wie du dorthin gekommen bist. Dass du jenen allen den Arsch puderst, um in dieser verkorksten Welt wenigstens irgendwas erreichen zu können. Tief in die schlägt das Herz deiner verstorbenen Eltern. Das Herz derer, die wie so viele andere in einer öffentlichen Hinrichtung ihr Leben einst in Calldyr für ihre - für deine, für eure - Sache ließen. Für die einzige Sache, die zählt: das Überleben. Das wiederum gestaltet sich für dich und alle, die das Brandmal am Körper tragen, als wahrer Drahtseilakt. Ist der sprichwörtliche Tanz auf der Klinge, den du tagein tagaus zu bewältigen versuchst; irgendwo zwischen der Ambition, nicht vom Rücken deiner Grünen zu fallen, im Schlaf nicht doch regelwidrig abgestochen zu werden, weil die Zahl deiner Feinde die deiner Freunde um ein Vielfaches übersteigt, oder eines Tages an einer Überdosis Haferbrei zu verrecken - Welch unrühmlicher Tod. Du kämpfst an so vielen Fronten, dass du gar nicht mehr so recht einzuschätzen vermagst, wo ‘Freund’ aufhört und ‘Feind’ beginnt.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 03.07.2024, 09:40
Zuletzt gesehen: 10.10.2024, 20:56

Reiter
42 Jahre alt
Du trägst den Nachnamen des Königs von Navarre und bist doch so weit hinten in der Thronfolge, dass es keiner Erwähnung wert ist. Du bist lediglich der Neffe des Königs und der Cousin seiner zahlreichen Kinder. Dein Glück, wie du findest - du hättest keinerlei Ambitionen ein Staatsoberhaupt zu werden. Deine Kindheit war privilegiert und dank deiner liebenden Eltern weitestgehend unbeschwert. Du bist der Älteste von drei Kindern und kannst dich stolz großer Bruder von zwei Schwestern nennen. Trotz fehlendem Interesse an der Politik und Herrschaft hast du dich an deinem blauen Blut nie gestört. Du hast die rauschenden Feste und die Gesellschaft von adligen jungen Damen in ihren schmeichelnden Kleidern genossen, doch das Leben am Hof war dir trotzdem nie genug. Du hast bereits seit deiner Kindheit davon geträumt eines Tages auf dem Rücken eines Drachen zu reiten und hart dafür trainiert es im Reiterquadranten zu schaffen. Die Jahre vergingen wie im Flug – die Einberufung, das Training und schließlich die Abschlussfeier. Heute blickst du auf eine über 20-jährige Karriere im Militärdienst von Navarre zurück.

Führungspositionen hast du nie angestrebt, doch dein Pflichtbewusstsein und deine Loyalität gegenüber deinen Kameraden brachten dich immer dazu, das Richtige zu tun. Du warst stets jemand, der handelte, während andere noch überlegten, und so wurdest du vor fünf Jahren, trotz fehlender Ambitionen, zum Leutnant General befördert. Der Aufstieg zum General schien nur noch eine Frage der Zeit. Insgeheim ahnst du, dass nicht nur deine Führungspersönlichkeit und Stärke zu dieser Ernennung geführt haben, sondern vor allem dein blaues Blut dabei eine Rolle spielten. Die Last dieser Verantwortung hat dir oft schwer im Magen gelegen, aber dein Sinn für Gerechtigkeit und deine Loyalität gegenüber den anderen Reiter haben dich immer wieder dazu gebracht, dein Bestes zu geben. Andere kritisieren deine Impulsivität, doch dein Herz ist gut, auch wenn du es selten offen zeigst.

Dein Leben verlief solide – erfolgreich, könnte man sagen. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag: der 5. August 633 nV. Während einer Patrouille stieß deine Staffel unter deiner Führung auf feindliche Greifen und deren Flieger. Doch bevor es zum Kampf kam, wurdet ihr von den Veneni auf Wyvern angegriffen – einer Bedrohung, von der du bis zu diesem Moment nichts wusstest. Trotz des Sieges über die Monster aus den Kindergeschichten verloren einige Reiter deiner Staffel ihr Leben. Verwirrt und zornig hast du deinen Kommandeur zur Rede gestellt, doch seine Antwort war knapp und unerbittlich: Du sollst schweigen. Aber Schweigen liegt dir nicht. Nach einem belauschten Gespräch und der daraus hervorgehenden Bedrohung für deine Einheit hast du die Überlebenden zusammengerufen. Diejenigen, die du überzeugen konntest, sind mit dir nach Poromiel geflohen. Dort willst du das Militär im Kampf gegen die Veneni unterstützen – du willst das Richtige tun. Doch deine königliche Abstammung wirft lange Schatten. Überall begegnet man dir mit Misstrauen, und deine Herkunft, die dir einst Vorteile verschafften, scheint dir jetzt mehr im Weg zu stehen als je zuvor.
Gespielt von Sophie
Dabei seit: 24.06.2024, 02:27
Zuletzt gesehen: (Versteckt)

Reiter
23 Jahre alt
Du bist der älteste Sohn des Commanding Generals und das Spiegelbild deines Vaters – zumindest glauben das alle. Seit deiner Kindheit hast du ihm nacheifern wollen, hast sein strenges Urteil und seine hohen Erwartungen stets als Ziel gesehen, dass es zu erreichen gilt. Es war klar, dass dein Vater im Basgiath War College keinen anderen Werdegang duldet als den zum Geschwaderführer und auch diesen Weg hast du erfolgreich beschritten. Man nimmt dich als den disziplinierten Anführer im Quadranten der Reiter:innen wahr, der ohne zu zögern das Kommando übernimmt. Deine Kameraden respektieren dich, deine Ausbilder loben dich – doch du weißt, dass in jedem ihrer Worte das Echo deines Vaters mitschwingt. Du führst nicht nur für dich, sondern vor allem für ihn.

Von den Separatistenkinder wurdest du anfangs gehasst und die meisten von ihnen tun es auch immer noch. Immerhin war dein Vater als Oberbefehlshaber der navarrianischen Armee unmittelbar für den Tod ihrer Eltern mitverantwortlich. Er hat ihn befohlen und sein Drache war sein flammendes Schwert. Du hast es geschafft wenigstens von einigen respektiert zu werden, doch lieben tut dich bisher wohl kaum einer von ihnen. Alle sehen deinen Vater in dir und du hast bisher nichts getan, um dich von diesem eisernen Bild abzugrenzen.

In den stillen Momenten, wenn der Drill vorbei ist und die Nacht hereinbricht, kommen die Zweifel leise, aber drängend. Tief in dir regt sich ein leises Gefühl, dass das nicht alles sein kann. Dass das nicht du bist. Du hast seine Werte übernommen, weil du nichts anderes kennst. Die Ehre, die Pflicht, die Loyalität zum Königreich – sie sind dir in Fleisch und Blut übergegangen. Du bist noch jung, und die Welt hat dir ihre wahren Gesichter noch nicht offenbart. Noch stehst du fest auf dem Boden der Ideale, die man dir beigebracht hat, aber tief in deinem Inneren weißt du, dass der Tag kommen wird, an dem du deine eigenen Überzeugungen formen musst. Doch bis dahin bleibst du der Sohn deines Vaters – stolz, diszipliniert und bereit, in seine Fußstapfen zu treten.

Vor der Präsentation vor den Drachen im ersten Jahr kam dir ein kurzer Moment des Selbstzweifels. Doch spätestens nach dem Dreschen sind diese wieder verflogen: Auf dem Rücken von deinem orangefarbenen Morgensternschwanz fühltest du dich zum ersten Mal in deinem Leben wirklich frei und unabhängig. Und wenigstens hast du deinen Vater ein wenig stolz gemacht, als sich die Siegelkraft der Schattenbeschwörung offenbart hat.
Gespielt von Sophie
Dabei seit: 24.06.2024, 02:02
Zuletzt gesehen: 24.10.2024, 13:48

Reiter
31 Jahre alt
In deinen Adern fließt blaues Blut, der goldene Löffel steht dir per Geburtsrecht zu. Bist der Erste deines Namens, Sohn des großen Königs - und doch nur einer von vielen. Gibt ein ganzes Dutzend von dir; von Miniaturversionen des großen Herrschers. Ihr seid die Abziehbilder eures Vaters, hochgewachsen, blaue Augen, braunes Haar und doch ist der Thron dir ferner als jemals zuvor. Gibt ungefähr eine Million Dinge, die auf deiner “Im Leben einmal gemacht haben”-Liste vor den königlichen Audizien stehen, für die du dich mehr interessierst als höfische Etikette, rauschende Feste mit dem Adel und den jungen Damen, die in von Rüschen besetzten Kleidern an deiner Hand über das Parkett geführt werden. Bist mehr so der Pragmatiker unter deinen Geschwistern, musst etwas mit der Hand machen und fühlen um zu wissen, dass du was geschafft hast. Dass dir drei andere, verantwortungsvollere, weisere Kinder voraus sind - und auch schon selbst Kinder mit Anspruch auf den Thron haben - macht’s dir in deiner Position ziemlich leicht. War ein kleiner (großer) Schock, als du über den Viadukt spaziert bist, wie noch kein Königsanwärter zuvor. Aber du machst dir nichts vor; hast es sowieso noch nie: bis du in den Genuss der Regierungsbildung kommst, muss es schon mit den Göttern zugehen. Da war’s schon deutlich wahrscheinlicher, dass Pon dich beim Dreschen als saftiges Barbeque zubereitet, aber zu euer beider Glück, sitzt du nun seit guten zehn Jahren lieber auf seinem Rücken, als in seinem dritten Magen verdaut zu werden. Glück ist etwas, von dem du lange Zeit dachtest, es gepachtet zu haben. Warst nie mittellos, hast keinen Hunger gelitten, die besten Lehrer:innen haben für die notwendige Bildung gesorgt. Gut, die leidigen Feste waren nie so deins, aber seit deine Verlobte den Schnuller gegen Wein getauscht hat und dir mittlerweile sogar echt ans Herz gewachsen ist, ist auch das erträglich. Du hast so viel Glück, das dir die längste Zeit deines Lebens quasi selbstverständlich vorkam. Glück, das andere nicht haben. Manchmal beschleicht dich der Gedanke, ob es im Universum nur ein spezielles Maß an Glück gab und du deines mit dem der anderen anreichern würdest. Spätestens, als du das erste Mal in die roten, seelenlosen Augen geblickt hattest, wusstest du: das Glück ist dieser Tage niemandem mehr hold. War gar nicht deine Aufgabe, davon zu wissen. War das Los deines ältesten Bruders, eines Tages darüber zu befinden, wie viel die hiesige Bevölkerung von diesem Umstand wissen sollte. Bist doch nur einer von vielen Abziehbildern der royalen Familie, bist doch nur der dritte Sohn ohne realistischen Anspruch auf den Thron. Hättest doch einfach dein Leben in Ruhe und voller Glück leben können. Hättest weiter den Frieden gefeiert und beim Humpen Bier gelobpreist. Wäre doch da nicht nur das kleine Wörtchen “wenn”.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 23.06.2024, 19:09
Zuletzt gesehen: 12.10.2024, 15:05



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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros