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the empyrean
Das Ende der Rebellion war für mich nicht mehr als der Anfang vom Ende. Ab hier nur noch bergab, nur noch Talfahrt.
Rhett Hansen

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Charaktere von Michi


Reiter
23 Jahre alt
Seven Vesperion - Sohn zweier Separatisten, deren Idealismus und Kampfgeist die 'falschen' Feinde herausforderten. Seine Eltern waren überzeugte Anhänger eines Aufstands und träumten von einem freien, geeinten Land. Doch die Revolte scheiterte. Sie scheiterten wie viele andere bereits vor ihnen und auch noch nach ihnen. Seven musste mit ansehen, wie seine Eltern hingerichtet wurden. Was blieb war ein Brandmal - gebrandmarkt als Verräter - für einen Verrat den er selbst nie begangen hatte. Ein verwaistes Kind mit einem Namen, der in der Gesellschaft nichts als Misstrauen und Verachtung hervorrief.

Als er in den Norden gebracht wurde, schien seine Zukunft ungewiss und düster. Doch anstatt ihn im Schatten des Schicksals verkommen zu lassen, schickte man ihn nach Vonvlees zu einer der loyalsten Stützpunktfamilien vor Ort. Jene die unkorrumpierbar waren, denen man vertraute: der Familie Lunaris, die ihre Dienste treu und pflichtbewusst leistete. Diese Entscheidung war alles andere als ein Akt der Güte; man wollte den Sohn zweier Deserteuren zu einer gehorsamen Marionette umformen, einem Symbol dafür, dass selbst die Kinder von Rebellen zu loyalen Dienern der einzig wahren Ordnung Navarre's gemacht werden konnten. Die Lunaris hatten zwei Söhne, beide jung und unbarmherzig, gehärtet vom rauen Klima und den harten Prinzipien, die ihre Eltern ihnen vorlebten. In den Augen der Brüder war Seven nichts weiter als ein Außenseiter, ein mehr oder minder geduldeter Fremder, der nicht zu ihnen gehörte. Zunächst diente er ihnen als Prügelknabe und Blitzableiter für alle Spannungen und Frustrationen des Lebens. Seven ertrug die Schläge, die Demütigungen still und ohne ein einziges Wort. All dies sah er als eine weitere Prüfung seines Lebens an. Ein Leben, das ihm bis auf die ersten fünf sorgenfreien Jahre, kaum etwas geschenkt hatte. Trotz der Härte fand Seven allmählich seinen Platz, indem er sich in den gnadenlosen Alltag einfügte. Von Tag zu Tag lebte er, bewies immer wieder wie robust - fast schon unkaputtbar - er war. Einzig in den Abendstunden, wenn er sich sicher war, dass niemand ihn hörte ließ er seinen Emotionen in den ersten paar Jahren freien lauf. Nach und nach lernte er es sich anzupassen, den rauen Bedingungen des Nordens zu trotzen und seine Emotionen zu verbergen – ein lebensnotwendiges Überlebensmittel in einer Familie, die keinen Raum für Schwäche oder Widerspruch zuließ. Mit der Zeit erkannten die Brüder, dass Seven kein gewöhnliches Opfer war. Er erhob sich jedes Mal nach einem Angriff und gab niemals auf, egal wie hart der Tag gewesen war. Diese Beharrlichkeit, gepaart mit seinem stoischen Dickkopf, brachte ihm so etwas wie einen Funken Respekt ein. Langsam, fast unmerklich, begannen sie, Seven nicht mehr nur als den „Fremden“ oder „Rebellenjungen“ zu sehen. Stattdessen schlich sich etwas wie brüderliches Verständnis zwischen ihnen ein, ein vorsichtiges Band der Kameradschaft. Auch wenn sie alle drei tief in innerem inneren wussten, dass auf ewig diese spürbare Distanz wohl bleiben würde. Sein Training war hart und kompromisslos, und die Lunaris überwachten jeden Schritt. Er lernte, mit Dolchen zu kämpfen, schwere Rüstungen zu tragen, vielmehr noch diese zu polieren und sich selbst in den kältesten Nächten des Nordens mit bloßen Fäusten zu behaupten. Es war keine Ausbildung für Helden, sondern für Soldaten – für diejenigen, die gehorchen und kämpfen, ohne zu fragen. Die Familie hatte hohe Erwartungen: Im Gegensatz zu den Lunaris Sprösslingen, stand es für Seven außer Frage dass er das Basigath War College besuchen würde. Entweder würde er beim überqueren des Viadukts sterben oder sich als loyales Glied des Reiterquatranten einen Namen machen. Die Lunaris hatten sicherlich nicht von Selunde eins an vorgehabt, ihn zu einem Reiter auszubilden, aber tief in ihrem inneren, wollten Sie dem Jungen, der es im Grunde nicht besser wissen konnte, wie auch bei solchen biologischen Eltern eine fast schon faire Chance einräumen. Wenn er es schaffen würde, dann wäre es ihr Verdienst gewesen, dass selbst das Blut von Aufständischen zu Gehorsam und Disziplin erzogen werden konnte.

Für Seven bedeutete das Basigath War College eine Chance auf Freiheit. Eigenständigkeit. Rebellion. Basigath war nicht nur der Ort, an dem er sich beweisen musste, sondern auch die letzte Möglichkeit, seine eigene Identität zu finden. Er sehnte sich insgeheim danach, mehr als nur ein Symbol des Gehorsams zu sein. Die tiefe verwurzelte Prägung seiner Eltern, ihr Streben nach Freiheit und Gerechtigkeit, ruhte wie ein glimmender Funke in ihm... der nur darauf wartete entfacht zu werden. Doch wie sollte man etwas entfachen ohne Feuer? Richtig. Man betrachtete ihn ohnehin schon als Außenseiter, als jemand dessen Name ziemlich schnell auf der Liste der Gefallenen landen würde. Das wie spielte dabei für niemanden eine Rolle. Außenseiter. Drachenreiter. Die Bindung an seinen Drachen, wird er wohl niemals vergessen. Der mit Abstand prägendste Moment seines bisherigen Daseins und der Entfachung seiner Siegelkraft. Nicht jeder Schüler war dazu bestimmt, einen Drachen zu reiten. Doch Seven hatte es geschafft von der Überquerung des Viaduktes, die Trainingskämpfe, die Gauntlet-Prüfung und schließlich das Dreschen, welches ihm erlaubte, sich einem Drachen zu nähern. Viele hatten daran gezweifelt, dass er würdig sei – das Misstrauen gegenüber seiner Herkunft – allgegenwärtig. Mit Ace an seiner Seite fühlte sich Seven zum ersten Mal angekommen. Er fühlte sich nicht länger als Werkzeug seines Ziehvaters, sondern als jemand, der gerade an Freiheit gewonnen hatte... Naja, sofern man überhaupt von Freiheit, in einem Kontext, mit den geltenden Regularien des War College sprechen konnte. Die Bindung zu seinem Drachen brachte ihm die nötige Anerkennung und das Vertrauen, nach dem er so lange gesucht hatte. Sein Tagesablauf bestimmt vom Appell, Gefechtskunde, Drachenkunde... und vielem mehr, aber in erster Linie liegt ihm der Nah- und Bodenkampf. Bestrebt darauf stets neue Kampftechniken präzise zu erlernen. All dies unter permanenter Beobachtung gepaart mit Erwartungshaltungen, denen er versuchte mit Disziplin und Entschlossenheit zu trotzen. Seven verlangte nie mehr von seinen Kameraden als von sich selbst – dumm nur wenn man sich selbst zumeist alles abverlangte.

Doch obwohl er nun von vielen respektiert und stellenweise vielleicht sogar hier und da bewundert wurde, blieb Seven ein wenig distanziert. Die Erziehung der Lunaris, lehrte ihn, dass man seinen Kreis stets klein hielt und die Mauern, die er jahrelang um sein Herz gebaut hatte, würde man nicht so schnell einreißen. In manchen Nächten, wenn er in der Dunkelheit auf dem Rücken seines Drachens fliegt, sucht er noch immer nach einem tieferen Sinn in seinem Leben. Einem Gleichgewicht – zwischen seinem Pflichtbewusstsein und seiner Selbstbestimmung. Doch vielleicht würde er eines Tages einen Weg finden, nicht nur ein Diener der Ordnung, sondern auch ein Diener der Freiheit zu sein.

Sein Name: Seven Vesperion 1. Geschwader Klauenschwarm, 1. Staffelführer in Ausbildung.
Sein Weg noch lange nicht vorbei.

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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros