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the empyrean
Aber dann seh‘ ich’s in seinen Augen, da ist keine Abscheu, kein Hass, nicht einmal Wut, nur Verständnis, Mitgefühl und auf einmal spüre ich sie – Erleichterung.
Veena Crane

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Adelaide war nicht der Typ fürs Kinder kriegen – welche haben vielleicht –, aber selbst machen, so richtig do it yourself? Schwierig. Dafür fehlten ihr die Eier – und allen, die sie nicht gerade selten in ihr Bett ließ, ebenso. Also … solche, wie er sie – anatomisch – besaß, aber sie – metaphorisch – wenigstens nicht dicker redete, als sie waren, weil sie beide davon genug für eine ganze Staffel vorzuweisen hatten.
‐ Caelum Sertori

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vom 01.04.2025
vom 01.05.2025
vom 27.05.2025

Charaktere von Berry


Reiter
22 Jahre alt
Wäre es nach Caels Eltern gegangen, er hätte nie auch nur einen Fuß in den Reiter:innenquadranten gesetzt. Er hätte ebenso wenig zur Gratwanderung über den Viadukt angesetzt, der alles andere als eine Wanderschaft war. Scheiße, er hatte ja nicht einmal selbst geplant, irgendwann hier zu landen! … Bis er es dann doch wieder hatte. Nicht weil er vom Ansehen glorreicher Heldentaten geträumt hat, seit er klein war, oder weil er dazu gezeichnet war, dem Königreich seine Loyalität zu beweisen. Im Endeffekt war es nichts anderes als die einzig logische Entscheidung, irgendetwas Sinnvolles mit seinem Leben anzufangen. Weil er ein verdammter Kämpfer ist. Jemand, den man nicht zum Freund haben muss, aber genauso wenig zum Feind haben will. Der im Kampf überzeugt, ohne bei jeder anderen Gelegenheit den Dicken zu markieren. Trotzdem den kleinen Jungen im Inneren erhält, seinen Humor und Witz, manches Mal ebenso morbid wie charmant, sarkastisch wie provokativ. Unauffällig genug, zu überleben, aber mittlerweile genauso hart und erbittert, wenn es darauf ankommt. Weil er nur zu gut versteht, die Leute immer gerade nah genug an sich heranzulassen, um sich nicht das Gegenteil vorwerfen zu müssen.
Doch unter der Oberfläche haben die Verluste einer dezimierten Staffel ebenso ihre Narben hinterlassen wie auf seinem Rücken eine Zielscheibe. Er mag vielleicht nicht verantwortlich für ihren Tod sein, aber als Staffelkamerad war er verdammt nochmal mitverantwortlich für ihr Überleben. So astronomisch die Chancen auch standen, alle durchzubringen, stattdessen selbst einer von wenigen Überlebenden zu sein. Wohl das einzig Gute daran, ein gutes Zeichen – und eine Verantwortung. Sich in diesem nächsten Jahr den Viadukt aus freien Stücken anzusehen. Nicht die Augen davor zu verschließen, seinem Alltag nachzugehen oder es als Alltag hinzunehmen. Während ihm genügend einfallen, die ihn wohl kaum darum beneiden, ausgerechnet die Reihen der eigenen Staffel mit lauter Kadettinnen – eine heißer als die andere – aufgefüllt zu bekommen. Wären ansonsten ein guter Weg, so viel in sich hineingefressene Wut loszuwerden, die er anders nicht loswird, aber loswerden muss. Weil der konstante Kampf mit anderen, mit sich selbst nicht genug Ventil ist, nämlich genauso viel erzeugt, wie er verbraucht. Sei es, dass es manches Mal bis auf die Knochen geht oder er es ohne zu zögern kann, wenn er muss. Dass es etwas am Kampf gibt, das sich beinahe göttlich anfühlt. Einen Kick, der nicht immer in die Rippen geht, sondern als Adrenalin durch sein Blut rauscht wie die Leichen der Gefallenen durch den Iakobos.
Dabei ist ihm nichts jemals wirklich passiert. Brynn lebt noch, seine Eltern genauso, ja, sogar seine scheiß Ex. Nur Aretia liegt in Schutt und Asche, geschehen wie auch immer. Aber hey, passiert. War mal seine Heimat, dann Deepcrest, zuletzt Lotrotum, jetzt … das hier. Basgiath. Wo ihm seine Einstellung und die Wut entweder Verderben oder Gewähr sein werden. Grund genug sind, sich von Reiter:innen mit diversen psychischen Siegelkräften fernzuhalten. Niemandem wissentlich einen Blick in seine nonexistente Seele zu gewähren, tiefer als er selbst ihn je riskieren wollte. Hinein in Gedanken, die ihn locker ihren Ursprung, seinen Kopf kosten könnten. Während ihn noch kein Drache in Flammen aufgehen lassen oder bei lebendigem Leibe verschlungen hat, zollt er ihnen doch weitaus größeren Respekt als dem Kodex. Denn sosehr Cael sich dazu berufen fühlen mag, die Ränge des Militärs ebenso wie den Gauntlet zu erklimmen, sosehr verbittet er sich auch, das Schulterpolster der Stiefelleckerei von Befehlsketten auf seine Uniform nähen zu müssen.
Er würde niemals in der Lage sein, irgendetwas zu bewirken. Ist ja jetzt schon mehr mit Überleben beschäftigt denn allem, wofür er einst den Viadukt überquerte. Trotzdem immer noch so verzweifelt, sich die eigene Menschlichkeit zu erhalten. Gibt nichts mehr, bei dem er weiß, was er eigentlich noch glauben soll. Das Einzige, was er noch weiß, ist, dass er überleben wird. Ist das Einzige, woran er noch glauben kann. Das – und die Götter. Wie er sich manches Mal fragt, was es wohl bedeutet, einen so ähnlichen Namen wie Caelra – die Friedensgöttin – zu tragen. Dauert aber meistens nicht lange, bis seine Stoßgebete wieder an Malek, Dunne oder Zihnal gehen, öfter als er in einen Tempel. Denn sie alle begreifen Schutz und Führung ihrer Anhänger:innen als höchstes Ziel, und für nichts anderes erlebt Cael jeden Tag einen neuen Sonnenaufgang. Mit der Angst als sein ständiger Begleiter, dass sie im Endeffekt doch alle gleich sind, wenn das hier vorbei ist, egal wie man hergefunden hat. Nicht ein Reiter, der mehr noch überleben will denn Reiter sein, bedeutet das eine doch das andere.

Flieger
28 Jahre alt
 Seine Königliche Hoheit Kronprinz Azulon von Poromiel. Titel, Ankündigung, Verantwortung – und kein natürliches Anrecht, kein falsches Versprechen, kein egoistischer Reichtum. Nur eine Würde, manchmal auch Bürde, die es sich jeden Tag aufs Neue zu verdienen gilt, die er an machen Tagen altbekannt zu schultern hat. Vor dem Volk, vor den Göttern, vor sich selbst. Sind nicht die Worte eines Monarchen oder sein Name, die zählen, sondern seine Taten. Taten an vorderster Front, welche vielmehr die alltäglichen Kämpfe eines Fliegers sind denn der große Auftritt jenes Kriegshelden, der den Tag rettet, der sein Vater war. Der letzte König von Poromiel, zumindest in den Augen seines inneren Kindes – und in erster Linie jenen des gesamten Königreichs. Taten an äußerster Grenze, gefühlt so fernab des Volkes, die Nähe zu ihm wäre die eine Sache, von der er unter navarrianischer Folter noch am ehesten zugeben würde, wie sehr sein jüngerer Bruder Vesryn sie ihm voraus hat, wie ihr Vater einst vor ihm. In Wahrheit sind all diese Taten nur so lange nützlich, wie er sie in großen, kämpferischen Reden vom Altan des Palastes aus als jene Geschichten zu erzählen vermag, welche die Hoffnung im Volk, dieses selbst und ihr geliebtes, geeintes Land am Leben halten.
 Viel gibt Azulon nicht auf diesen Titel, zu jeder erdenklichen Zeit damit angesprochen zu werden, hält keine größeren Stücke auf Adel und Politik, als er auf sie und ihre Unterstützung angewiesen ist, als sie die sind, vor denen jener Titel eine Demonstration seiner Macht ist. Kadett, Leutnant, Captain sind die wahrlich verdienten, zugleich alternativlosen Ränge für jemanden, der seinen Titel besitzt – und es innerlich trotzdem jedes Mal ein bisschen zu sehr genießt, ihn aus den Mündern derer zu hören, die ihm unwohlgesonnen, gar missgünstig sind. Während er sich bereiter denn je fühlt, die Ehre und eine gewisse Vorfreude, die Krone aufzusetzen, das Zepter zu übernehmen, der nächste König von Poromiel zu werden. Weil es so verdammt leicht ist sich einzureden, beide Pflichten alleine erfüllen zu können, von Suniva aus mit dem Volk zu regieren und an der Front gegen seine Feinde zu kämpfen. Trotzdem weiß er zu gut, die Fähigkeit sich zu teilen, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, übersteigt selbst die Macht eines Königs.
 Tja, und seit Azulon seine Mutter darin bestärkt hat, die Liebe zu ihrer engsten Vertrauten offiziell zu machen, ist die Königin wieder umso überzeugter davon, diese – seine – Lebensaufgabe lässt sich zu zweit immer noch am besten bewältigen. Ein Vorhaben, das nach dem Tod ihres Mannes vorerst in den Hintergrund gerückt ist, doch nicht weit genug, die Wogen eines Putsches zwischen Braevick und Krovla nicht glätten zu wollen, die Verlobung ihres Sohnes nicht längst geplant zu haben. Immer darauf wartend, die Eine, die Alternativlose, die nächste Königin von Poromiel würde endlich alt genug sein, ihre Ausbildung in Cliffsbane zu beenden. Waren schöne zwölf Monate Flucht vor der Ehe, Flucht an die Front, seit er sich selbst für den Thron bereiterklärt hat, sie seine Heirat zur ersten Bedingung gemacht hat. Eine Bedingung, der sich seine kleine Schwester Ziora ebenso ausgeliefert sieht, nur ohne die Thronfolge zum Grund. Ziora, die ihren Vater auf denselben hohen Podest stellt wie er, der sich nie als das Lieblingskind begriffen hat, weil der König sein Leben für wichtigere Dinge ließ.
 Die Albträume vom Tod seines Vaters plagen Azulon, seit er live und in Farbe – und dann nicht mehr so viel Farbe – gesehen hat, wie ein Veneni ihrem Schwadronsmitglied alle Lebenskraft ausgesaugt hat. Gibt nicht vieles, worin er seinem Vater nicht nachfolgen will, doch gehört das ohne jeden Zweifel dazu. Allein, weil Vesryn niemals dazu imstande wäre, seinen Platz einzunehmen – wennschon Ziora –, wäre doch jeder eigene Nachfolger, den er haben könnte, zu jung, um zu werden, was er mit bald dreißig Jahren noch nicht ist. Niemand ist sich im Klaren darüber wie er, so begrenzt seine Lebenszeit auch sein mag, hat sich die Situation weit genug zugespitzt, es könnte bald gar kein Königreich mehr geben, das es noch wiederaufzubauen gelte. Nichts läge ihm näher, als sein Land zu befreien, es vielleicht sogar durch die Ödlande zu vergrößern – sollten sie sich jemals von der Misshandlung durch ihre machthungrigen Meister erholen –, dadurch den Krieg mit Navarre zu beenden und ihre friedliche Co-Existenz zu sichern. Vergessen aber wird Poromiel niemals, so erhaben es über alle Zweifel auch sein mag, wer sie einst im Stich gelassen hat.

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based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros