Statistiken19.08.2025 Registriert am 04.09.2025 Zuletzt online 25.08.2025 Letzter Beitrag 0 Inplayzitate 1 Inplay-Posts 1 Szenen insgesamt 4725 Geschriebene Zeichen 4725 Zeichendurchschnitt Charaktere von Icy![]() Reiter
23 Jahre alt
Geboren, um zu sterben. Nur mit dem Unterschied, dass er nicht tot war. Noch nicht. Cormac hatte schon früh begriffen, dass sein Verstand seine größte Waffe war – schärfer als jede Klinge, schneller als jede Faust. Er entkam dem Tod in jungen Jahren immer wieder, wenn auch nur knapp, und lernte, dass Überleben kein Zufall ist. Abgesehen davon lernte er, dass man auch mit seiner bloßen Existenz Dinge erreichen konnte, die man vorher für unmöglich hielt: Menschen manipulieren, sie allein durch Geschick dazu zwingen, sich zu beugen, sich so zu verbiegen, dass man daraus einen Vorteil für sich selbst ziehen konnte.
Was sein Vater – sein über alles geliebter Vater – mit bloßer Muskelkraft auszugleichen sucht, ist Cormac immer einen Schritt voraus, versucht es zumindest. Denn in seiner Kindheit hatte Cormac früh lernen müssen, auf sich allein gestellt zu überleben, nachdem seine Mutter gestorben war und seine Schwester ihn am meisten brauchte. Er opferte sich für sie, opferte andere für sich selbst, und bahnte sich seinen eigenen Weg durch die Dunkelheit, die er, dass sie ihn gefangen hielt. Jahre verbrachte er damit, seinen Körper und seinen Verstand zu stählen, sich zu beweisen – nicht für andere, sondern aus bloßem Eigennutz. Cormac schreckt nicht davor zurück, kaltblütig zu sein, potentielle Feinde auszuschalten, noch bevor sie seine Atemluft verpesten können. Doch manchmal denkt er zu viel, verliert sich in seiner düsteren Gedankenwelt, droht von der Dunkelheit verschlungen zu werden, die ihm immer anzuhaften scheint. Und doch holt ihn sein Licht – seine Zwillingsschwester – immer wieder zurück, bewahrt ihn davor, sich gänzlich zu verlieren, obwohl es so einfach wäre. Und Cormac gibt dem flammenden Zorn in ihm nur zu gerne nach aber nie völlig kopflos. Denn wenn er die Welt brennen lässt, dann nie ohne Kalkül. Und dennoch – in den stillen, fast schon einsamen Momenten seines Daseins, nagt sich eine leise Gewissheit durch seinen Verstand, frisst sich in seinen Körper wie ein ätzendes Gift, gegen das es keine Immunität gibt. Das leise Echo des kleinen Jungen in ihm, der sich nichts sehnlicher wünscht als Nähe, Verbundenheit, Freundschaft, etwas, was ihn hält, ihm Halt gibt, wenn er sich droht selbst zu verlieren. Nicht die ambivalente Nähe, jener fast schon obsessive Beschützerinstinkt für seine Zwillingsschwester , sondern das Gefühl die Kontrolle abzugeben, die Schatten weichen zu lassen. Doch wann immer die Zweifel an Cormac nagen, verbannt er sie zurück in ihre Existenz aus Schall und Rauch. Denn Nähe bedeutet Schwäche, ein Verrat an seiner selbst. Und Verrat würde sich Cormac niemals eingestehen, nicht bei anderen und schon gar nicht in seinen Gedanken, die er gerne einmal abschalten würde, um den kleinen, verlassenen Jungen in sich endgültig zum Schweigen zu bringen. |