Statistiken15.09.2024 Registriert am 21.11.2024 Zuletzt online 16.11.2024 Letzter Beitrag 0 Inplayzitate 15 Inplay-Posts 10 Szenen insgesamt 29432 Geschriebene Zeichen 1962 Zeichendurchschnitt Charaktere von CayReiter
21 Jahre alt
Es war nie der Plan gewesen, hier zu landen. Stattdessen wolltest du zuhause in der Bäckerei arbeiten. Jeden Tag früh aufstehen. Mehlsäcke schleppen und nach Ladenschluss zu Virras gehen, damit ihr bis (viel zu spät) in die Nacht unterm Dachfenster die Sterne ansehen und über alles möglich reden könntet. Aber nun bist du hier und musst dich nicht nur den anderen und ihrer Wut stellen, sondern auch deiner Angst vor all dem hier. Aber du schaffst das, denn bis hier hin hast du es ja auch geschafft. Gegen jeden Zweifel hast du dich behauptet. Bist stark geworden und hast gelernt, dich niemals wieder unterkriegen zu lassen. Ob das reicht? Das beweist du ihnen immer wieder. Jeden Tag. Du kannst das. Das müssen sie doch sehen. Sich auf dich genauso verlassen können, wie du das für sie tun wirst. Weil man das muss. Weil es kein zurück mehr gibt. Dass dir nach vielen Flügen auf Myrre noch immer schlecht wird, das dagegen müssen andere nicht unbedingt wissen, denn du stehst echt nicht darauf, dich hier zum Gespött zu machen. Das überlässt du dann doch lieber anderen, die vermutlich genauso gerne ganz woanders wären. So wie du. Du willst zurück nach Hause, träumst von einer Zukunft mit deinem Seelenpartner. Mit deiner großen Liebe. Traumgespinste. Nicht mehr als das. Du wirst deine Heimat vermutlich nie wieder sehen. Nie wieder Mehlsäcke schleppen. Nie wieder mit Virras auf dem Dachboden sitzen. Wenn du zurückkommst, dann vermutlich in einem Sarg. So ist das Leben nun mal. Man kann sich das alles nicht aussuchen. Denn wenn – dann wärst du nicht hier. Auch wenn du magst, was aus dir geworden ist. Das was du gelernt hast. Die Freunde, die du gewonnen hast. Gewollt hast du nichts davon. Aber gebraucht vielleicht. Oder reden sie einem das hier auch nur ein, weil sonst noch weniger junge Menschen gerne freiwillig hier wären um bei gefühlt allem draufzugehen? Die Überlebensrate ist ja hier echt nicht so hoch, selbst wenn man schlau oder stark ist. Das hat einem auch keiner vorher gesagt, nicht wahr?
Reiter
47 Jahre alt
Das Leben ist nicht fair. Das weißt du. Besser als jeder andere, vermutlich. Schon von Anfang an, warst du auf dich allein gestellt. Im Waisenhaus nur einer von vielen bis du dich mit etwa 10 Jahren davongeschlichen hast um nicht mehr einer von vielen zu sein. Weil das nur Nachteile gehabt hatte. Das Leben auf der Straße stählte dich ungemein und setzte deinen Weg auf den der Reiter an Basgiath. Du warst gut genug vorbereitet um das Viadukt zu überleben. Ebenso das Dreschen und die Brutalität der anderen. Dich kriegten sie nicht klein. Du warst klein für dein Alter aber das hat dich nicht davon abgehalten, dich durchzubeißen. Immer und immer wieder wie ein bissiger Hund. Mirelle hat das alles etwas leichter gemacht. Ihr wart euch so nah. Und wieder war das Leben irgendwann ein Arschloch und nahm dir all die Leichtigkeit weg, die du dank ihr gefühlt hast. Nahm dir deine Zukunft als Vater. Nahm dir jegliche Gefühle für irgendwen. Nichts mehr fühlen, nur noch handeln – das war lange Zeit das einzige wozu du fähig warst. Danach hast du dich mit deinem Drachen und ohne ihn in jede erdenkliche Situation gestürzt. Gefahr? Immer her damit. Dir war es egal, ob du stirbst oder nicht. Es hat Jahre gedauert, bis du diese Rücksichtslosigkeit deinem Leben gegenüber zurückgefahren hast. Bis du wieder ruhiger wurdest. Nicht mehr so rastlos. Jetzt bist du vermutlich der unbeliebteste Lehrer an ganz Basgiath aber du könntest keinen größeren Fuck darauf geben. Du nämlich genießt es, deine Schüler bis an den Rand des Aufgebens, der Verzweiflung zu bringen. Bis sie dich um Gnade anflehen. Natürlich vergeblich – denn Gnade für andere hast du schon lange nicht mehr. Du liebst es, sie leiden zu sehen. Wie sie versuchen, über ihre Grenzen zu gehen. Du siehst sie zu gerne scheitern. Aber du bringst sie trotzdem durch das Training. Damit sie vorbereitet auf jeden verdammten Scheißdreck sind, den der Krieg und die Welt da draußen ihnen vor die Füße werfen. Vielleicht sieht nicht jeder dich mit Dankbarkeit an, durch die rauen Methoden, aber das erwartest du auch gar nicht.
Man könnte meinen, es würde nicht mehr viel fehlen bis du irgendwann mit Konfekt beim Viadukt stehst und ihnen beim fallen zusiehst. Aber nein, das ist selbst für dich zu makaber. Auch wenn es bestimmt so einige gibt, die es dir zutrauen würden. Aber so bist du wirklich nicht. Nicht mehr. Du versuchst, deinen Frieden zu machen. 28 Jahre sind doch genug Zeit, oder? Flieger
21 Jahre alt
Man kann sicherlich viel über Avin sagen, aber das einzige was jeder sagen wird, ist, dass der Junge ein unverbesserlicher Träumer ist. Er hat wenig zum Krieg beizutragen bisher und eigentlich ist es für die meisten sowieso fraglich, wie er es überhaupt schaffen konnte, einen Greif zu binden, wo er doch mit diversen Ängsten ausgestattet ist. Aber da unterschätzen sie wohl eben seinen Drang, seinen Onkel stolz machen zu wollen. Dieser ist der Grund, warum Avin das alles doch überhaupt erst auf sich genommen hat. Dabei ist er bisher der unbrauchbarste Flieger. Wer braucht schon einen Flieger mit Höhenangst. Einen der beim Anblick von Blut so blass wird wie Kreidestaub? Keiner, richtig. Aber Avin lässt sich trotz seiner Ängste nicht vertreiben. Er vertraut seinem Greifen sehr und sie muss ja doch irgendwas in ihm gesehen haben, dass sie ihn nicht im hohen Bogen abgeworfen hat, nicht wahr? Vielleicht sind aber auch einfach beide ‚the Odd Ones‘ und haben einander gesucht und gefunden. Avin mag zwar bei jedem Flug vor Angst erstarren, aber er vertraut Zaya grenzenlos, und bisher haben sie es immer irgendwie gemeistert nicht gegen die nächste Felswand zu fliegen. Er weiß zwar nicht so ganz, was er eigentlich vom Leben erwartet, aber er findet immer irgendwie einen Weg. Wege um seine Gedanken und Träume zu ordnen und sie eventuell wahr zu machen. Einen Greifen zu reiten, zum Beispiel. Davon träumte er schon als kleines Kind, nach den ganzen Geschichten von seinem Onkel. Seine Eltern haben jedenfalls trotz allem nie damit gerechnet, dass er gebunden wird. Sie haben wohl immer gehofft, dass er eine andere Richtung einschlägt, die seinem Wesen mehr entspricht. Vielleicht hatten sie aber auch Angst, dass er so wie Onkel einfach viel zu selten nach Hause kommen würde. Dass er die Welt da draußen dem heimatlichen Dorf vorziehen würde. Aber da müssen sie keine Angst haben. Für Avin wird es immer nur ein Zuhause geben, zu dem er zurückkehren will. Er ist da sehr heimatverbunden. Da wo seine Familie ist, wird immer sein Herzensort sein. Und mit einem Greifen an seiner Seite sind Entfernungen ja auch leichter zu bewältigen.
Reiter
54 Jahre alt
Es gibt nicht mehr viel, was dich noch überraschen könnte. Du lebst sowieso nur von einem Tag zum anderen, weil es schlussendlich nie in deiner Hand gelegen hat, ob du am nächsten Tag noch atmest. Als kleines Kind von einem Einsiedler großgezogen, musstest du früh lernen, allein klar zu kommen. Dass du dann mit 15 wirklich allein dastehst und noch die Jahre bis zur Einberufung am Arsch der Welt in einer Hütte lebst, hättest du auch nie gedacht. Aber es hat dich überleben lassen. Nicht nur allein, sondern auch in Basgiath und später im Krieg. An der Front. Du hast deinen Fair Share an Blut, Gewalt und Tod erlebt und eigentlich hast du genug davon. Du kannst nur nicht aufhören. Weil du loyal wie ein verdammter Hund bist und deine Staffel ist dir wie eine Familie geworden. Und Familie lässt man nicht zurück. Nicht, dass du da viel Erfahrung mit hättest. Du hast vermutlich irgendwo ein oder zwei uneheliche Kinder rumspringen, die du nie kennenlernen wolltest. Du bist eigentlich schon ein Familienmensch – du hast aber trotzdem Schiss das ganze Happy Life durchzuspielen. Deine Albträume nachts willst du keinem aufbürden. Dass Iril das mitbekommt reicht doch. Überhaupt, so nen Drachen als Anhängsel….wer würde das mitmachen, wenn man das nicht selbst erlebt, so wie deine Staffel. Also – unbedeutender Sex für eine Nacht it is. Bisher bist du damit gut gefahren. Keine Verpflichtungen außerhalb des Dienstes. Du bist nicht mehr der Jüngste und wenn man sich deine Lebensphilosophie so ansieht, ist es wirklich ein Wunder, dass du bis hierhin gekommen bist. Du genießt jeden Tag und nimmst Gefahren nicht immer völlig ernst – zumindest solange nur du selbst betroffen bist. Bei anderen wirst du zum Bär – kein Haar darf ihnen gekrümmt werden, wenn sie dir nahe stehen. Was nicht viele sind. Du bist eigentlich ein Softie, aber das kann man doch keinem unter die Nase binden, nachdem du so lange den Krieg überlebt hast. Nachdem du so viele Narben davon getragen hast. Nachdem du so viel Blut vergossen hast. Aber selbst der größte Krieger braucht irgendwann seinen Frieden.
Reiter
22 Jahre alt
Man kann nicht behaupten, du wärst kein guter Kämpfer. Immerhin lebst du noch. Du bist vielleicht manchmal etwas übermütig oder vorschnell – aber du meinst es immer gut. Versuchst die zu schützen, die dir etwas bedeuten. Macht dich das zu einem guten Kämpfer? Vielleicht. Aber das ist schließlich nicht alles was dich ausmacht. Du bist einer von 2. Ein Zwilling. Jemand für den ein anderer jederzeit kämpfen würde. Du hast immer jemanden, der dich zu 1000% kennt und weiß wie du tickst. Du hast hohe Moralvorstellungen und fragst dich manchmal ob man den Feind nicht zu sehr in die Hölle schiebt – sind sie wirklich so böse wie es immer behauptet wird? Natürlich würdest du diese Frage niemals laut stellen, zu sehr fürchtest du die Konsequenzen. Du bist trotzdem jemand, der sich gelegentlich in unsichere Situationen stürzt ohne vorher nachzudenken. Du strebst nach Recht und Ordnung, immer anderer Befindlichkeiten vor deine eigenen stellend. Du bist mutig und stolz und fragst dich doch oft genug, wie ein Drache sich dich binden konnte. Dass man dich nicht geröstet hat. Aber offensichtlich hat Nyle da noch Potential in dir gesehen. Das freut dich – du verstehst dich gut mit deinem Drachen. Ihr seid sehr eng miteinander. Fast so eng wie mit deinem Zwilling. Für beide würdest du alles tun.
Du bist außerdem begeisterungsfähig. Etwas, das dir und anderen schon oft Kummer gemacht hat, weil es dir oft Schwierigkeiten eingebracht hat. Aber so bist du eben. Mit deinem Grinsen bringst du sicher das ein oder andere Herz zum klopfen – aber dafür hast du keinen Kopf. Denn das würde ja bedeuten, jemanden so nah an dich heranzulassen, wie deinen Zwilling. Und du willst sicher nicht, dass sich irgendwer zwischen euch drängt. Auch wenn du sehr an Mikleo hängst, bist du trotzdem noch ein eigenständiger Mensch – auch wenn du das vielleicht nicht immer siehst. Vielleicht musst du erst noch lernen, aus seinem Schatten zu treten und zu zeigen, was du ohne ihn kannst. Oder mit ihm zusammen, wenn du dich trauen würdest, deine eigenen Fähigkeiten besser zu beleuchten.
Reiter
28 Jahre alt
Dein Weg lag immer schon ganz klar vor dir. Nicht immer bestimmt von deinen eigenen Wünschen und Vorstellungen, aber nicht völlig fremdbestimmt. Du wolltest immer schon so sein wie dein Vater. Wolltest groß und mächtig sein. Was das bedeutet, hast du erst später verstanden und es hat für dich einiges – aber nicht alles verändert. Du hast deinen Weg angepasst und bist Drachenreiter geworden, während deine Verlobung mit einer Königstochter immer erreichbarer wurde – naja auch wenn es eigentlich schon lange geplant war. Du willst für sie da sein und eine Familie mit ihr gründen. Und zugleich deinem Land dienen, so gut du kannst. Dein Vater hat so viel in deine Bildung und dein Training investiert, dass du kaum eine normale Kindheit hattest. Du hattest keine Zeit zum spielen. Aber das war eben der Preis. Ein Preis den du zu zahlen bereit warst – auch wenn du nun deinen eigenen (zukünftigen) Kinder dergleichen ersparen wollen würdest. Das Leben ist schon hart genug wenn man irgendwann auf die eine oder andere Art in den Krieg ziehen muss. Da sollte man wenigstens seine Kindheit genießen können.
Deine Ausbildung in Basgiath hast du ziemlich gut abgeschlossen und bist bei einer Staffel gelandet, die in Calldyr Stadt stationiert ist. So kannst du weiter deinen Träumen folgen und deine Verpflichtungen so inbrünstig erfüllen, wie du immer wolltest. Du bist in der Nähe deiner Verlobten und kannst sie sehen, wann dir danach ist – immerhin soll sie dich kennenlernen. Soll wissen wer du bist, damit ihr einander vielleicht irgendwann nicht nur als Ehepartner sondern auch als Freunde sehen könnt. Das wäre das beste Ergebnis dieser Situation, das du für dich – für euch sehen kannst. Natürlich vermisst du deine Familie zuhause auch – du bist schließlich mehr Familienmensch als man dir ansieht. Vermutlich denken viele dass du einfach ZU ehrgeizig für dergleichen bist – aber dann kennen sie dich halt einfach nicht. Neben all deinen Zielen findest du IMMER Zeit für einen Brief in die Heimat.
Fliegerin
21 Jahre alt
Das Leben ist so schwer. Ich weiß manchmal nicht, was ich hier soll. Was ich auf dieser Welt soll. Mama sagt, ich wäre schwierig. Ich wäre unmöglich. Ich wäre es nicht wert. Aber nur weil ich nicht ihren Vorstellungen entspreche, bin ich doch nicht weniger wert oder? Ich möchte so gerne glauben, dass es da draußen irgendwas gibt, das ich tun kann um gut genug zu sein. Aber vielleicht hat ihr Training mich auch zu kaputt zurückgelassen? Wer würde sich schon die Zeit nehmen wollen und mich kennenlernen wollen? Wer würde sich die Zeit nehmen um sich WIRKLICH mit mir zu beschäftigen? Menschen sind so laut und fordernd und ich weiß einfach nicht, wie ich mich vor ihnen verhalten soll. Ihre Gesichter sind für mich eine unförmige Masse – bar jeder Information. Ich weiß nicht was sie fühlen. Ich weiß ja nicht mal was ich selbst fühle. Weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll. Mein Kopf ist so voller Gedanken. Mama sagt, dass das schlecht ist. Ja, vielleicht. Ich würde so gerne aussprechen, was alles in meinem Kopf ist – aber ich kann nicht. Nicht, weil mir die Worte fehlen würden. Aber sie schaffen es nicht mal bis auf meine Zunge. Ich vermisse meine Wiese am Waldrand. Wo ich einfach zuhören kann. Ich bin lieber in der Natur, als an Orten wo Menschen sind. Menschen sind so laut. So fordernd. Ihre Berührungen sind so….ich mag das nicht. Ich bekommen Panik, wie ein fliehendes Reh. Nur dass ich starr vor Angst werde. Mama sagt, ich wäre ein Wild Child. Was auch immer das bedeutet. Ich weiß es nicht. Sie sagt, ich wäre anders. Als wäre das etwas schlechtes. Als wäre ich schlecht. Ich habe ihr nie genügt. Und trotzdem bin ich jetzt hier – habe mich ihrer Folter gebeugt um Fliegerin zu werden. Vielleicht habe ich auch einfach die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben, dass mein Greif mich dann weit weg bringen kann. Weit weg von allem was mir Angst macht. Und das ist mehr, als ich zugeben will. Die Welt ist so gruselig. Vor allem wenn ich ihr allein gegenüber treten muss, weil meine Schwestern nicht da sind um mich zu beschützen. Ich will so mutig sein wie sie….irgendwann.
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