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the empyrean
Während andere es eilig haben, sich vor mich zu stellen, steht er an meiner Seite, in dem Vertrauen, dass ich mich behaupten kann.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen anderer zu sehen, mit den Ohren anderer zu hören, mit dem Herzen anderer zu fühlen.

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Reiter
23 Jahre alt
Der Tod ist nichts Schlimmes, Yiannis. Malek wird mich mit offenen Armen empfangen und irgendwann werden wir uns wiedersehen.“ Seine Mutter sprach leise, lehnte ihre Stirn bei den Worten an seine. Ein zaghaftes Lächeln auf den Lippen. Sie war nie ängstlich gewesen – nicht in seiner Kindheit, wo sie seine Vorliebe fürs Klettern mit einem Stirnrunzeln hingenommen hatte und auch nicht im Anblick ihres Ablebens. Sie hatten sich darauf vorbereiten können, auf diesen Tag und diese letzten Stunden. Es zu erleben war dennoch etwas anderes. Sein Herz schien langsamer zu schlagen, die Welt war dabei stehen zu bleiben. Nicht für alle, aber für ihn. Er wusste, dass es nicht fair war, sie zu verlieren. Dass sein Vater nicht die Kraft haben würde, weiterzumachen. Schon jetzt musste er ihn an den meisten Abenden in den Tavernen der Stadt ausfindig machen. „Sei nicht wütend.“ Er wünschte, er hätte das bedingungslose Vertrauen seiner Mutter in die Götter geerbt. Aber so war er nie gewesen – zu hitzköpfig, zu temperamentvoll, zu eigensinnig hatte er nie jemand anderen als sich selbst zur Verantwortung ziehen können. Töricht, würde sein Vater ihn später nennen. Nutzlos. Worte, die sich wie Gift in seine Gedanken nisteten und ihn an seinem Vorhaben zweifeln ließen, mehr aus sich zu machen. Dabei hatte es nicht viel gebraucht, um es wahr werden zu lassen. Eine Prise Mut, eine gewisse Vorbereitung und eine einzige Person, die sich die Mühe gemacht hatte, ihn tatsächlich zu sehen. An ihn zu glauben.

Reiter zu werden war keine Entscheidung gewesen, die er leichtfertig getroffen hatte. Es war kein Geheimnis, wie tödlich die Ausbildung war. Wie gefährlich jede einzelne Prüfung. Womit er dennoch nicht gerechnet hatte, war die Veränderung, die ein Ort wie Basgiath mit sich bringen würde – in seinem ersten Jahr war es darum gegangen, zu überleben. Darum, Freunde sterben zu sehen. Zu lernen, Verluste mit nicht mehr als einem Nicken hinzunehmen und weiterzumachen. Sich von seinen Gefühlen zu distanzieren und zu funktionieren. Doch es war sein zweites Jahr gewesen, welches letztlich dafür gesorgt hatte, dass er sich endgültig von seinem alten Ich löste – von dem Jungen, der er einst in Lewellen gewesen war. Der Hoffnung empfunden und zumindest in Teilen das Gute in Menschen vermutet hatte.
Gespielt von jani.
Dabei seit: 25.09.2024, 15:45
Zuletzt gesehen: 16.10.2024, 15:41

Heilerin
20 Jahre alt
Hätte sich ihre Mutter anders entschieden, würde sie einen Namen tragen, der ihr direkt noch mehr Bürde auflasten würde. Doch so oder so kommt schnell heraus, dass sie die Nichte des amtierenden Königs ist, eine Thalor, auch wenn sie den Nachnamen ihres adeligen Vaters trägt. Seine Familie trägt den verliehenen Herzogstitel mit Stolz und Würde, stehen seit hunderten Jahren in der Gunst des Königshauses und verwaltet die Calldyr Stadt in dessen Interesse, besitzt ein großes Anwesen und viele ihnen verpflichteten Angestellten. In Mitten von Anforderungen, Druck und Bürde wuchs Flora auf, sollte bisher das einzige Kind ihrer Eltern bleiben - etwas, dass besonders ihrem Vater zu schaffen macht. Will er doch einen Sohn haben, der seine Linie fortführt, ist es doch in der seinen oft vorgekommen, ruhmreiche Reiter zu stellen…während Flora fernab dieser Erwartungen existiert. Sie ist zu sanftmütig, zu ängstlich, zu zögerlich, zu verträumt, und definitiv zu tollpatschig, um auch nur den Viadukt zu überleben. Tag ein Tag aus also, standen Lehrstunden an. Benimmregeln, Schrift und das gelesene Wort, Wissen, welches sie sich aneignen sollte. Viele Stunden füllte sie damit und war stets bemüht dabei. Doch egal wie sehr sie sich anstrengte, ihren Eltern war es nie genug - und konnte ihre Fehltritte nicht ausbügeln. So fand man sie zu oft im eigenen Garten, musste sie auflesen, und wieder ins Haus bringen, säubern, weil sie mal wieder die Beete pflegen wollte und die Blumen betrachtend einnickte. Zu oft benahm sie sich nicht Standesgemäß, dabei war ihr Aufmüpfigkeit und Eigensinn fern, jedenfalls absichtlich. Unbeabsichtigt jedoch…bescherte sie ihren Eltern, und dem Personal oft Kopfschmerzen, immerhin mussten diese ebenso Tadel und Rüge ernten, wenn sie ihnen aus den Augen schwand, oder das Gelernte nicht zufriedenstellend umsetzte. Ohnehin ging Flora lieber Träumereien nach, ja, sie las gern, doch viel lieber fantastische Geschichten, oder Lehrbücher über die heimischen Pflanzenwelt und ihre Eigenschaften. Manchmal schien es fast so, als würde sie mit den Blumen sprechen, so intensiv wie sie diese pflegte, und so wie diese unter ihrer liebevollen Pflege erblühten - Zeitverschwendung, wie besonders ihr Vater empfand, der sich jeher immer mehr einen Sohn wünschte, etwas woran er und seine Frau arbeiten - nun da ihre Tochter endlich außer Haus ist. Schon ein Jahr zuvor schlotterten ihr die Knie, wenn sie an das BWC dachte, auch wenn sie definitiv besser auf die Tests vorbereitet war, als viele Andere…so lag ihr all das was diese Institution ausmachte, sehr fern. Und auch wenn ihre Mutter auf sie einredete, dass sie zu den Schriftgelehrten sollte, dort sicherlich am besten aufgehoben wäre…wollte Flora anderes. Und auch wenn es viele Herausforderungen für sie bereithalten würde, wählte sie die Prüfung der Heiler aus, die sie mit Bravour bestand. Doch theoretisch…gelang immer einfacher als das Praktische. Und die größten Hürden warten noch auf die frisch Zwanzigjährige. Immerhin kann sie kein Blut sehen, ein Fakt, den sie vorerst ignoriert in der Hoffnung, dass sich das Problem von selbst legt. Immerhin möchte sie anderen helfen! Nützlich sein, und zwar aktiv. Und vielleicht auch ihren Eltern beweisen…dass es die richtige Entscheidung war, dass sie anders von Nutzen sein kann - als wenn sie ihre Hand einem anderen versprechen. Und ganz vielleicht, ist sie auch vor dieser dunklen Wolke über ihrem Kopf geflohen, hat sich deswegen einen schwereren Weg ausgesucht, in der Hoffnung, es würde ihre Eltern anderweitig beschäftigen, als mit einer Bräutigam-Schau. Denn…langsam aber sicher, ist sie älter geworden, die meisten Anderen ihres Standes in ihrem Alter schon versprochen - auch wenn sie aufgrund ihrer naiven Art oft so viel jünger wirken mag.
Gespielt von Jules
Dabei seit: 23.09.2024, 02:12
Zuletzt gesehen: 08.10.2024, 15:29

Schriftgelehrte
29 Jahre alt
Es wäre leicht gewesen, einfach den Weg zu gehen, den andere für dich ausgesucht haben. Es wäre leicht gewesen, deinen Eltern das Denken und deine Lebensplanung zu überlassen und einfach zu tun, was von dir erwartet wird. Was sie sich von dir oder für dich (oder beides) gewünscht haben. Aber leicht wäre in diesem Fall nicht auch der Weg des geringsten Widerstandes gewesen. Ganz im Gegenteil: der leichte Weg hätte den wahrscheinlich größten Widerstand bereits auf den ersten hundert Metern, direkt am ersten Tag, mit sich gebracht. Und auch, wenn die Menschen doch immer wieder sagen, dass man einfach auf sein Herz hören solle, war es alles andere als leicht, am Ende genau das das zu machen. Deine Eltern wollten ein besseres Leben für ihren Nachwuchs. Wollten, dass ihre Kinder mehr erreichen, als ein Leben in Back- oder Waschstuben, und ignorierten dabei all die Gefahren, die der Wunsch von Drachenreitern mit sich brachte. Du wusstest, wie enttäuscht sie sein würden, wenn du dich gegen ihre Pläne entscheiden würdest und hast dich trotzdem für den Quadrant der Schriftgelehrten am Basgiath War College eingeschrieben; und nicht, wie es der eigentliche Plan war, für den Reiterquadranten. Dabei hast du den Wunsch, noch ein paar weitere Tage, Monate oder Jahre auf diesem Planeten verbringen zu können, doch eigentlich nur vor den Wunsch gestellt, deine Eltern stolz zu machen. Was hätte es euch allen auch gebracht, wenn sie zwar stolz, aber eben auch schnell mit einem Kind weniger gewesen wären?

Es war vielleicht das erste Mal (oder eines der ersten Male), dass du dich so richtig für dich und deine Wünsche entschieden hast, deinen eigenen Kampf gekämpft hast, anstatt die Dinge zu tun, die von dir erwartet wurden – doch es sollte definitiv nicht das letzte Mal bleiben. Bei den Schriftgelehrten bist du zu der Person geworden, als die du dich schon früher viel lieber gesehen hast. Konntest lernen, dir mehr Wissen aneignen und später sogar anfangen, dieses Wissen an andere weiterzugeben. Trotz der zumeist ruhigen Gemüter in diesem Quadranten war es vor allem die Zeit in der Ausbildung, in der du angefangen hast, dich selbst zu finden. Herauszufinden, was du eigentlich für ein Mensch bist und zu erkennen, dass die Kämpferin, zu der du immer erzogen werden solltest, eben wirklich nicht in dir steckt. Du bist besser im Umgang mit Worten als mit Fäusten oder Waffen, kannst dir nicht einmal selbst vorstellen, jemand anderem Schaden zuzufügen und hoffst auch immer wieder insgeheim, dass man dich nicht eines Tages aus den sicheren Gemäuern der Archive in eine Situation katapultiert, in der genau das dann doch passieren könnte. Oder müsste.
Gespielt von Jea
Dabei seit: 22.09.2024, 14:58
Zuletzt gesehen: 23.10.2024, 08:25

Reiter
38 Jahre alt
Wenn man jung ist, träumt man manchmal von seiner Zukunft. Darüber, dass man seine Jugendliebe heiratet, mit ihr an die Küste zieht und Kinder großzieht, während er in Frieden seiner Arbeit nachgeht und ihr dabei zusieht wie sie für sie alle einen Kuchen backt. Der Traum in seinem selbstgebauten Haus zu sitzen und hinaus auf sein Land zu sehen... Riaz träumte sein Leben davon. Er hätte für jedes seiner Kinder ein Haus gebaut und wäre mit seiner Liebe irgendwann unter dem Baum auf dem Hügel eingeschlafen an einem warmen Sommertag. Doch es kam alles anders. Der Angriff auf sein Dorf, der ihn seine Familie kostete, sein einschreiben auf der Reiter Akademie, die ihn seine Liebe kostete und aller Träume raubte. Doch er träumte von einer neuen Zukunft. Der Sicherheit seines Königreichs. Denn wenn er sein Leben nicht bekam, würde er alles tun, dass andere es bekamen. Jemand anderes würde sein Leben leben. Würde seine Jugendliebe heiraten und mit ihr Kinder großziehen. Er würde ihr dabei zu sehen wie sie morgens für sie Brot backte und in ihrer warmen Präsenz schwelgen. Und er hoffte mit allem was er hatte, dass sie dieses Leben leben konnte. Denn sie hatte es verdient glücklich zu sein. Riaz war nun fast vierzig Jahre alt. Er hatte nichts von dem, was er damals als Kind erträumt hatte. Alles war anders geworden. Aber er war nicht mehr alleine. Er hatte einen besten Freund, einen Staffelführer der seinen Horizont so sehr erweiterte. Er hatte Staffelmitglieder die er so sehr liebte wie seine Familie. Denn sie waren alles was ihm geblieben war. Sie waren seine Familie und genau das war es, was es zu beschützen galt. Denn Navarre war nicht mehr das, was er einst dachte. Diese Land war nicht mehr das noble Land, dass sich geschworen hatte seine Bürger zu schützen. Ihr zweites Gesicht zeigte sich in diesem einen verhängnisvollen Tag, als sie ihm zeigte wie grausam sie doch war. Das sie es auf sich nahm, dass Menschen vor den Mauern verreckten, weil Navarre lieber sich selbst schützte als die Menschheit. Irgendwo in den letzten hunderten von Jahren hatte Navarre ihre Menschlichkeit verloren. Verwogen in Lügen und Intrigen. Und Riaz war ein Part von ihr gewesen. Er hatte Aufstände niedergeschlagen, Kinder verhaftet, Flieger bekämpft und heute... stand er hier. Auf der Seite, die er sein Leben lang bekämpft hatte. Die Seite die seine Eltern getötet hatte. Die Seite deren Eltern er getötet hatte.
Gespielt von Paw
Dabei seit: 22.09.2024, 14:22
Zuletzt gesehen: 22.10.2024, 17:41

Reiter
47 Jahre alt
Das Leben ist nicht fair. Das weißt du. Besser als jeder andere, vermutlich. Schon von Anfang an, warst du auf dich allein gestellt. Im Waisenhaus nur einer von vielen bis du dich mit etwa 10 Jahren davongeschlichen hast um nicht mehr einer von vielen zu sein. Weil das nur Nachteile gehabt hatte. Das Leben auf der Straße stählte dich ungemein und setzte deinen Weg auf den der Reiter an Basgiath. Du warst gut genug vorbereitet um das Viadukt zu überleben. Ebenso das Dreschen und die Brutalität der anderen. Dich kriegten sie nicht klein. Du warst klein für dein Alter aber das hat dich nicht davon abgehalten, dich durchzubeißen. Immer und immer wieder wie ein bissiger Hund. Mirelle hat das alles etwas leichter gemacht. Ihr wart euch so nah. Und wieder war das Leben irgendwann ein Arschloch und nahm dir all die Leichtigkeit weg, die du dank ihr gefühlt hast. Nahm dir deine Zukunft als Vater. Nahm dir jegliche Gefühle für irgendwen. Nichts mehr fühlen, nur noch handeln – das war lange Zeit das einzige wozu du fähig warst. Danach hast du dich mit deinem Drachen und ohne ihn in jede erdenkliche Situation gestürzt. Gefahr? Immer her damit. Dir war es egal, ob du stirbst oder nicht. Es hat Jahre gedauert, bis du diese Rücksichtslosigkeit deinem Leben gegenüber zurückgefahren hast. Bis du wieder ruhiger wurdest. Nicht mehr so rastlos. Jetzt bist du vermutlich der unbeliebteste Lehrer an ganz Basgiath aber du könntest keinen größeren Fuck darauf geben. Du nämlich genießt es, deine Schüler bis an den Rand des Aufgebens, der Verzweiflung zu bringen. Bis sie dich um Gnade anflehen. Natürlich vergeblich – denn Gnade für andere hast du schon lange nicht mehr. Du liebst es, sie leiden zu sehen. Wie sie versuchen, über ihre Grenzen zu gehen. Du siehst sie zu gerne scheitern. Aber du bringst sie trotzdem durch das Training. Damit sie vorbereitet auf jeden verdammten Scheißdreck sind, den der Krieg und die Welt da draußen ihnen vor die Füße werfen. Vielleicht sieht nicht jeder dich mit Dankbarkeit an, durch die rauen Methoden, aber das erwartest du auch gar nicht.
Man könnte meinen, es würde nicht mehr viel fehlen bis du irgendwann mit Konfekt beim Viadukt stehst und ihnen beim fallen zusiehst. Aber nein, das ist selbst für dich zu makaber. Auch wenn es bestimmt so einige gibt, die es dir zutrauen würden. Aber so bist du wirklich nicht. Nicht mehr. Du versuchst, deinen Frieden zu machen. 28 Jahre sind doch genug Zeit, oder?
Gespielt von Cay
Dabei seit: 22.09.2024, 13:55
Zuletzt gesehen: 16.10.2024, 14:10

Fliegerin
31 Jahre alt
Geboren in eine Familie, in der sich stets gegenseitig unterstützt und unter die Arme gegriffen wird, fühlt sich Asaié tief verwurzelt mit den in Poromiel lebenden Menschen. Von klein auf sah sie mit eigenen Augen, wie wichtig es ist, einander die Hand zu reichen und füreinander da zu sein. Entsprechend erstreckt sich Asaiés Hilfsbereitschaft nicht nur auf ihre Familie, sondern grundsätzlich auf alle in Poromiel lebenden Menschen, denn sie ist verdammt stolz auf ihre Herkunft und die starke Gemeinschaft. Es überraschte niemanden, als sie im Teenageralter schließlich verkündete, Fliegerin werden zu wollen. Denn wo konnte sie besser ihre Leute beschützen, als auf dem Rücken dieser edlen Wesen?

Die Ausbildung zur Fliegerin und die darauf folgenden Einsätze haben Asaié verändert. Aus der naiven, vertrauensseligen jungen Erwachsenen wurde eine kompromisslose Frau, die sich auch deutlich größeren Männern ohne mit der Wimper zu zucken entgegenstellt und für ihre Überzeugungen einsteht. Ihr ausdrucksstarkes Gesicht und gnadenlose Ehrlichkeit helfen dabei leider nur bedingt, weswegen schon manches Mal die Fäuste flogen, statt bloß scharfer Worte. Zum Glück ist sie eine hervorragende Nahkämpferin und weiß darüber hinaus ihre Gabe der Emotionssteigerung geschickt einzusetzen, was sie oft mit weniger Blessuren als erwartet aus den Kämpfen gehen lässt.

Asaié hat schon einiges im Leben gesehen, Gutes wie Schlechtes. Das Zusammenrücken im Angesicht von Katastrophen und Ungerechtigkeit beeindrucken sie nach wie vor und bestärken die Fliegerin stets darin, das Richtige zu tun, indem sie ihr Land mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigt. Dazu gehört auch der Austausch von Waffen mit den Separatisten, von dem nur wenige wissen. Ihre Loyalität stellt das in ihren Augen nicht infrage, schließlich helfen die legierten Waffen enorm im Kampf gegen die Veneni, und sie würde selbstverständlich ohne zu Zögern im Namen Poromiels sterben. Dennoch gibt es da diese Momente, meist am Ende von mental fordernden Tagen, in denen sie sich erschöpft an ihren Greif lehnt und ihm ins Ohr flüstert, dass er ihr mittlerweile der liebste Begleiter geworden ist. Denn neben dem stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn wäre es zwecklos zu leugnen, dass ihr Vertrauen in die Menschen über die Jahre durchaus zu bröckeln begonnen hat. Vor allem die Ungerechtigkeit, die von Navarre ausgeht, nährt ihre Wut auf dessen Machthabende, aber auch gegenüber jenen, die deren Befehle ohne zu hinterfragen ausführen.
Gespielt von Mara
Dabei seit: 22.09.2024, 13:24
Zuletzt gesehen: 10.10.2024, 17:38

Reiterin
27 Jahre alt
Warum waren sie hier? Warum waren sie alle eigentlich verflixt noch mal am Leben?
Kann ja nun keiner behaupten, dass er gefragt wurde, bevor er in die Welt geschmissen wird, oder?

Zadra kommt als Tochter einer Hure in einem Bordell zur Welt. Sie weiß nicht wer ihr Vater ist und wenn sie ehrlich ist, interessiert sie es auch kaum. Man hat sie mit durch gefüttert, weil sie als Besitz der Besitzerin angesehen wurde. Ganz schön kompliziert, oder? Im Grunde wurde ihr von klein auf gesagt, was man von ihr erwartete und womit sie ihren Lebensunterhalt irgendwann verdienen wurde. Ihr wird heute noch schlecht, wenn sie daran denkt.
Dennoch, sie blieb am Leben und wurde nicht weiter verkauft, wie es den Jungs immer drohte, auch wenn man ihr, kaum das sie alt genug war, klar machte, dass sie vor den Füßen weg sein sollte. Das Leben draußen auf der Straße hat sie gelehrt, was sie wissen musste. Wie man jemanden Geld abnahm, wie man sich unsichtbar machte, oder wie man schnell genug vor den Wachen davon lief. Die Älteren passten auf die Jüngeren auf, so lief es immer und der Rest sah weg.
Was nützte es nachts ein Dach über den Kopf zu haben, wenn der Rest fehlte?
Heute würde die junge Reiterin alles tun, um ihre Familie zu beschützen, aber Familie bedeutet immer nicht Blutsverwandtschaft und ihrem Schwarm alleine gilt ihre Loyalität, was bedeutet, dass es beim Rest nicht weit her geholt ist. Sie besucht die Schule und wird zu einer begeisterten Leserin, wenn sie nicht versucht ihren Lebensunterhalt zusammen zu bekommen und auf der Straße klauen, oder betteln geht. Jeder Tag der gleiche Ablauf und sich dabei noch vor den Männern weg ducken, die zu viel getrunken haben. Irgendwann lernt sie, worauf man zu achten hat um nicht in Schwierigkeiten zu geraten und doch weiß sie immer, das auch ihr Zeitpunkt näher kommt.

Als es kurz nach ihrem Schulabschluss soweit ist, packt sie ihre Sachen und verzieht sich und beginnt das Spiel von vorne, kaum dass sie sich einer kleinen Gruppe angeschlossen hat. Sie ist noch nicht lange in der Stadt, als sie versucht einen Soldaten zu bestehlen. Nicht ihr erster Fehler und vermutlich auch nicht ihr letzter. Als er die 15jährige jedoch nicht ausliefert, sondern ihr einen verflucht langen Vortrag hält, der noch heute in ihren Ohren klingelt, lässt sie sich von ihm zum Heilerkonvent verschleppen, wo sie die nächsten fünf Jahre verbringt. Zadra lernt die Grundkenntnisse der Heilkunst, auch wenn sie schon bald feststellen muss, dass das nichts für sie ist und sie, trotz aller Faszination, nie dort zu Hause sein wird. Warum dem so ist, lässt sich vermutlich sogar recht einfach erklären: Sie hat dort gelernt, das man als Heiler jederzeit für andere da sein muss, egal für wen und warum. Da ihr moralischer Kompass jedoch, wie sie weiß, ziemlich im Eimer ist, hat sie gar kein Interesse daran irgendwann ihre Mutter, oder einen ihrer Bettgefährten und sonstwem zur Seite stehen zu müssen. Im Gegenteil: Sie will lieber diejenigen beschützen, die sich nicht selbst helfen können, weswegen dieser Gedanke auch ihren späteren Lebensweg festlegt.

Als die Zeit der Einberufung kommt, durchläuft sie alle Vorbereitungen für das Basgiath War College, bezwingt das Viadukt und wird schließlich in die Reihen der potentiellen Drachenreiter aufgenommen. Sie übersteht einige Mordversuche, tötet im Zuge des Trainings ebenfalls, bevor sie von einem Drachen erwählt wird. Ihrem Drachen, für den sie in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren die Zähne zusammen beißt, bevor es in die große, weite Welt geht.
Sie landet in Samara, im Osten und damit zum Glück weit weg von ihrer eigentlichen Heimat, wo sie Gefahr laufen würde doch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert zu werden. Nach einigen anfänglichen Problemen lebt sie sich gut in das neue Geschwader ein, auch wenn es dort hin und wieder etwas rau zugeht und sie sich oftmals immer noch über ihre Vergangenheit ausschweigt. Sie vertraut ihrem Kommandanten blind, wie auch jedem anderen im Team, etwas was nicht viele Menschen von sich behaupten können und so sind sie und ihre Drachen es, dem ihre Loyalität gilt und nicht einem König, der weit weg von all dem ist und, laut ihr, keine Ahnung hat was eigentlich auf den Straßen seines Landes vor sich geht.
Gespielt von Kay
Dabei seit: 22.09.2024, 12:31
Zuletzt gesehen: 07.10.2024, 21:02

Diplomatin
25 Jahre alt
“Beklage dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an.” Schon relativ früh hast du dieses Sprichtwort aufgeschnappt und mit der Zeit ist es zu einem Mantra für dich geworden. Als Tochter des Königs hat man nicht viele Freiheiten. Also Tochter des Königs, die an einer Immunschwäche leidet und so gut wie jede Krankheit aufschnappt, hat man gar keine Freiheiten. Schon als Kind hast du oft unter schweren Erkältungen und Gelenkentzündungen gelitten, hast mehr Zeit bei den Heilkundigen verbracht, als du zählen konntest. Nach deinem ersten schweren Krankheitsschub gab dir deine Mutter ein Erbstück, welches alles verändern sollte. Du fandest die Kraft in deinem Glauben, der Religion und es vergeht kaum kein Tag, an welchem du dich nicht in die königliche Kapelle begibst, um eine Kerze für diejenigen anzuzünden, die den Göttern nicht so wohlgesonnen sind wie deine Familie. Aus politischen Machenschaften und Kriegsgesprächen wirst du beinahe komplett herausgehalten, ja, beinahe wie ein rohes Ei behandelt. Es gab in deinem gesamten Leben nur eine Person, die dich nicht wie ein zerbrechliches Wesen behandelt hat und es ist kein Wunder, dass du dieser dein Herz geöffnet hast. Allerdings wurde es gebrochen, als ausgerechnet diese Person dich ohne Erklärung verlassen hat. Seitdem lebst du noch zurückgezogener, verschließt deine wahren Gefühle hinter einer hübschen Fassade und lässt kaum jemanden an dich heran. Viel lieber verbringst du deine Zeit damit, dein Wissen über Heilkunde in der königlichen Bibliothek und bei den Heilkundigen zu erweitern, da du denjenigen, die ebenfalls mit Gesundheit zu kämpfen haben, zur Seite stehen möchtest. Ein gutes Buch oder aber deine zahlreichen Instrumente sind für dich eine bessere Gesellschaft als Menschen. Wobei es nicht so ist als würde dir dein Vater gestatten, die königlichen Palastmauern zu verlassen aufgrund deines Gesundheitszustands. Viel zu groß ist das Risiko, dass du dir irgendeine lebensbedrohliche Krankheit einfängst. Deine Geschwister haben den Mut gehabt, den goldenen Käfig, in dem du dich befindest, zu verlassen, doch du selbst verschließt noch die Augen davor, was wirklich in der Welt vor sich geht. Du glaubst fest daran, dass die Götter einen Plan haben und alle leiten, ob es den Menschen nun bewusst ist oder nicht. Was du noch nicht ahnst ist, dass es bald an der Zeit ist, dieses behütete Leben hinter sich zu lassen und die Augen vor dem Unausweichlichen zu öffnen. Man kann schließlich nicht ewig den Blick vor der Realität verschließen und spätestens, wenn du wieder auf die Person triffst, die damals Zugang zu deinem Herzen hatte, werden die Ereignisse ins Rollen gebracht werden.
Gespielt von Jess
Dabei seit: 22.09.2024, 09:22
Zuletzt gesehen: 17.10.2024, 13:18

Reiterin
21 Jahre alt
Den Kopf eigentlich schon immer in Büchern oder in den Wolken, flüchtete sich Ivelle Nyra Kinnaird stets gern in fremde Welten, wo die eigene doch teils so düster erschien. Ein gewisser Hang zu Eskapismus ist ihr geblieben, eine Liebe für Bücher ebenfalls, aber ein Teil ihrer Träume hat sich schon vor geraumer Zeit in ihre Realität verlagert. Sie mag ein oder zehn Märchen zu viel gelesen haben, die sie lange ein „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“ als erreichbares Ziel ansehen ließen. Diese Romantisierung musste sich aufgrund ein bisschen Enttäuschung verflüchtigen, schließlich kann sie die Überzeugung, dass es nicht das Ende sein kann, wenn’s nicht glücklich ist, anhand unterschiedlicher Erlebnisse ihrer letzten Lebensjahre problemlos widerlegen. An den Glauben, dass Liebe eine magische Kraft inneruht, indes klammert sie sich mit einem dieser eisernen Griffe, welche die Fingerknöchel blasser hervortreten lassen. Schließlich ist es eben diese Liebe, die sie von ihrem lange Jahre gereiften Plan ihren Dienst als Schriftgelehrte zu verbringen, zur Entscheidung bewogen hat, sowie ihre kurzzeitige Pflegeschwester Reiterin werden zu wollen. Ein Jahr Vorbereitung schien kaum genug, um die eher belesene als sportliche junge Frau über das Viadukt und durch die darauffolgenden Gauntletprüfung zu bringen, aber sie überraschte wohl viele damit, dass sie selbst die Präsentation überlebte und sich schließlich beim Dreschen sogar ein Drache für sie entschied. Aus einem metaphorischen ‚Mit dem Kopf in den Wolken‘ ist also auch eine Tatsächlichkeit geworden. Ihre körperlichen Schwächen haben sich über das erste Jahr verringert, ihre Stärken liegen aber nach wie vor in der Theorie. Belesen ist sie also weiterhin, dass gleich beide Gründe, dass sie Reiterin werden wollte, ebenfalls durch das College wandeln, hat sie jedoch nicht gänzlich bis zum Ende durchdacht.

Den Traum einer lebenslangen Beziehung mit ihrer Jugendliebe, ließ sie die von ihren Eltern – eigentlich Adoptiveltern, aber sie hat sie schon vor langer Zeit als ihre Familie angenommen – angestrebte Verlobung als unmöglich ansehen und durch die Bindung mit einem Drachen auf genügend Eigenständigkeit hoffen, ihr zu entgehen. Dass ihre Jugendliebe die Distanz wahrt, obwohl sie manchmal nur ein paar Schritte trennen – schließlich ist er auch Reiter geworden – lässt sie manchmal an ihrer Rolle der hoffnungslosen Romantikerin zweifeln. Samael Quirrn als potenziellen Ehemann zu sehen, kommt irgendwie trotzdem nicht so recht in Frage. Vielleicht folgerten gerade diese Unsicherheiten ihre Siegelkraft, die ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt. Nicht nur, dass Vorausseher selten sind, ihre prophetischen Träume sind auch noch höchst schwierig einzuordnen. Meist sieht Ivelle nur die kleinsten Details einer Szenerie und kann häufig, wenn überhaupt, erst in Momenten, wo sie ihnen tatsächlich begegnet, einordnen, was sie bedeuten. Dabei hilft manchmal jemandem aus ihrer Staffel vielleicht erst mit dem rechten Fuß loszulaufen oder den Schuh neu zu binden oder ein gewisses Essen nicht zu wählen. Es sind Kleinigkeiten, die großen Visionen blieben bisher aus, aber hilfreich kann die ein oder andere sicherlich sein. Für jemanden, der derart viel tagträumt, vielleicht auch eine Form von Ironie des Schicksals, in ihren Träumen nun tatsächlich möglichen Realitäten zu begegnen und noch mehr, dass sich diese Prophezeiungen zuletzt nicht mehr nur auf ihre Träume beschränken.

Ivelle erscheint manch einem sicherlich immer noch etwas zu zart und sanft, aber die letzten Monate und das letzte Jahr haben sie durchaus etwas härter werden lassen. Sie ist mehr so naiv zu glauben, dass alle ihr etwas Gutes wollen, erliegt wohl aber dem IrrGlauben, dass das Gute am Ende stärker sein muss. Hilfsbereitschaft bedeutet ihr viel, Streit eher weniger, aber in Momenten, in denen sie früher geschwiegen hätte, ergreift sie nun auch einmal bestimmt Partei. Nicht nur für andere, sondern auch sich selbst. Mit ein bisschen mehr Schatten innerhalb der Welt und auch in ihrem Charakter hat sie sich arrangiert. List, um des überlisten willen, ist ihr aber immer noch genauso zuwider, wie andere auszunutzen, so hilfreich es sicherlich in ihrem neuen Leben auch manchmal wäre. Ihr Herz indes hat sich etwas mehr verschlossen und Vorsicht ist mit dem ein oder anderen Verrat einhergegangen, aber dem zum Trotz würde sie immer noch lieber weitere Freundschaften schließen, als sich Feinde zu machen. Ivelle wird gerne gemocht und lernt gerade erst, damit umzugehen, wenn Menschen es nicht tun.
Gespielt von jella
Dabei seit: 21.09.2024, 14:23
Zuletzt gesehen: 23.10.2024, 16:27



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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros