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the empyrean
Presse die Lippen zusammen, um nicht zu sagen: Schau an, was du mit mir machst, denn ich fühl’ mich schwach, hilf- und sinnlos ohne dich und mit dir zugleich.
Adelaide Mintz

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Reiter
36 Jahre alt
Kaelvor Dale ist der zweitgeborene Sohn der Adelsfamilie Dale und wurde in einer Welt geboren, die von eisigen Winden und endlosen Schneestürmen geprägt ist. In Lavenstow, einem der kältesten und unwirtlichsten Orte Luceras, hat er früh gelernt, dass Verantwortung nicht nur eine Pflicht, sondern oft eine Last ist. Seine Familie mag verarmt sein, doch ihre Minen sind das letzte, was ihnen geblieben ist – und Kaelvors Ziel ist es, sie um jeden Preis zu verteidigen. Als Drachenreiter und Staffelführer ist er es gewohnt, präzise Strategien zu entwickeln, um Feinde abzuwehren, sei es auf dem Boden oder in der Luft. Disziplin und Entschlossenheit haben ihn zu einem fähigen Kämpfer gemacht, doch hinter dieser Fassade steckt ein Mann, der sich ständig zwischen Pflicht und persönlicher Freiheit hin- und hergerissen fühlt. Das Erbe der Dales bedeutet ihm viel, aber ebenso wichtig ist ihm, sich außerhalb der Verantwortung Luft zum Atmen zu verschaffen. Vielleicht ist es daher ein gewisser Trost für ihn, dass er – nur – der Zweitgeborene ist. Während seine Schwester Marzanna die Finanzen der Familie auf oft riskante Weise verwaltet, ist es Kaels Aufgabe, die Sicherheit der Minen zu gewährleisten. Seine Kampferfahrung sowohl auf dem Rücken eines Drachen als auch im Nahkampf hat ihn nicht nur zu einem gefährlichen Gegner gemacht, sondern ihm auch beigebracht, unter Druck einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch abseits der Schlachtfelder ist Kael ein Mann, der sich ungern in langfristige Verpflichtungen bindet. Die politischen Spiele des Hofes interessieren ihn wenig, und er zieht es vor, sein eigenes Leben zu führen, seine Zeit mit Drachenflügen oder an der Front zu verbringen. Kael weiß, dass er die Welt nicht retten kann – aber er wird alles tun, was nötig ist, um seine Familie zu schützen, die Ehre der Dales zu verteidigen und das Erbe seiner Ahnen zu bewahren – selbst wenn es bedeutet, immer wieder zwischen Pflicht und persönlichem Verlangen entscheiden zu müssen.
Gespielt von Sarah
Dabei seit: 26.01.2025, 08:41
Zuletzt gesehen: Vor 3 Stunden

Reiter
22 Jahre alt
Viel ist nicht mehr übrig von dem kleinen Jungen, der voller Neugierde durch verschiedene Tempel geschlichen ist, anfangs nur als Mitbringsel deiner Eltern, die nicht nur zum Beten dort waren, sondern auch regelmäßig damit beschäftigt gewesen sind, im Namen der Götter etwas Gutes zu tun. Soweit du zurück denken kannst, haben die Götter in deinem Leben, in deiner Familie, immer eine besondere Rolle gespielt und aus Erzählungen weißt du, dass diese Rolle in den Generationen vor deiner sogar noch größer war. Es scheint so, als hätte deine Familie sich der Religion verschrieben, schon immer und für immer, nur dass dieser Schwur über die Jahre dermaßen ausgeblichen ist, dass es nicht deine komplette Kindheit und Jugend war, die du damit zubringen musstest, zu Dunne zu beten, um dann, wenn es soweit sein sollte, selbst zu einem mächtigen Krieger zu werden. Denn dass es soweit kommen würde, stand schon in deiner Kindheit genauso fest, wie dass deine Wochenenden damit gespickt wurden, jenen zu helfen, die es nicht so gut getroffen haben wie dich. Freiwillige Arbeit in Thornaks Tempel beispielsweise, um Kleidung oder Essen an jene zu verteilen, denen die Gesellschaft nicht so wohl gesonnen war, wie deiner Familie. Deinen Eltern war es immer wichtig, dass ihre Kinder die Dinge, die sie hatten, nicht für selbstverständlich hielten, dass sie all das zu schätzen wussten und auch lernten, dass nicht alles ihnen einfach so zufliegen wurde. Oft genug war deiner Mutter das dankbare Lächeln jener, denen hier geholfen habt, mehr wert, als irgendein materieller Dank es hätte sein können – und oft genug merkst du auch heute noch, dass ein solcher Blick dir ein genauso gutes Gefühl verschaffen kann, wie irgendeine Gegenleistung für deine Hilfe. Nur dass du mittlerweile gelernt hast, dass diese Selbstlosigkeit allein dich nicht immer weiterbringen kann. Es nicht tun wird.

Aus der unbeschwerten Leichtigkeit, mit der du die Tempel erkundet hast, wurde ein ernster, aufmerksamer Blick, mit dem du deine älteren Brüder bei deren Training beobachtet hast, wurde ein verbissenes Aufeinanderpressen deiner Kiefer, weil du sie selbst in genau diesem Training endlich genauso besiegen wolltest, wie sie es immer wieder mit dir taten. Die Kämpfe waren nicht fair, das war dir klar, doch die Beschwerde darüber durfte dir nicht über die Lippen kommen. Nicht, weil du für sie nicht zu einem weinenden Baby degradiert werden wolltest, aber vor allem auch nicht, weil dein Vater dir dann nie diesen stolzen Blick geschenkt hätte, den deine Geschwister immer wieder von ihm bekamen. Bist genau deswegen anfangs im Training auch viel lieber gegen deine Brüder als gegen deine jüngere Schwester angetreten, weil du bei ihnen alles geben konntest, während du ihr niemals weh tun wolltest. Aurora war schon immer so etwas wie deine Schwachstelle, dein Kryptonit – dass du dich im Training mit ihr vor allem in der Anfangszeit immer wieder zurückgehalten hast, hat dich nicht gerade im Ansehen deines Vaters steigen lassen.

Der Beitritt in den Reiterquadranten stand schon früh genauso fest, wie dass jeden Tag aufs Neue die Sonne wieder aufgehen würde. Das frühe Training hat dir wahrscheinlich bereits am Einberufungstag das Leben gerettet und dir in den Tagen, Wochen, Monaten und Jahren danach nicht nur den Respekt deiner Mitkadett:innen eingebracht, sondern auch schnell dafür gesorgt, dass die Führungsriege dich so auf dem Schirm hatte, wie du es dir von deinem Vater immer gewünscht hast. Als Rookie hast du dich in den Herausforderungen blenden geschlagen, als Junior wurdest du zum Staffelführer, um jetzt, in deinem dritten Jahr nicht nur zum Schwarm- sondern gleich direkt zum Geschwaderführer aufzusteigen. Du wolltest schon vor Jahren hoch hinaus und schaffst das heute nicht nur auf dem Rücken deines Drachen. Der Posten des Geschwaderführers ist für dich nur eine weitere Etappe, ein weiterer Schritt auf dem Weg in die richtige Richtung – für dich, für dein Leben. Und vielleicht auch für die Anerkennung deines Vaters. Etwas, von dem du mittlerweile längst weißt, dass der Wunsch danach dir in den vergangenen Jahren oft genug das Leben gerettet hat, davon aber nicht abhängig ist.
Gespielt von Jea
Dabei seit: 21.01.2025, 20:13
Zuletzt gesehen: 06.04.2025, 15:50

Reiter
36 Jahre alt
Du versteckst deinen Schmerz hinter Illusionen und einem charmanten Lächeln. Lässt niemanden sehen, was hinter der Fassade ist. Deine Ziele standen immer fest: Als Drachenreiter für das Königreich Navarre in den Kampf ziehen. Schon vor deinem ersten Tag am Basgiath War College war klar, für welchen Quadranten du dich entscheiden würdest. Nichts konnte dich von deinem Weg abbringen. Loyalität war für dich immer das Wichtigste. Doch du hättest nie geglaubt, dass diese einmal den falschen gelten könnte. Hast deine Familie hinter dir gelassen, ihnen den Rücken zugekehrt, weil du es für das Richtige gehalten hast. Konntest nicht verstehen, wie sie sich gegen das Regime wenden konnten. Hast sie zurückgelassen, um als Drachenreiter auf der Seite zu kämpfen, die du für die richtige gehalten hast. Hast dich in deine Arbeit gestürzt und nicht zurückgeschaut – bis es zu spät war. Bis du deine Karriere im Kampf verloren hast - gemeinsam mit deinem linken Bein. Bis deine Familie tot war. Die Schuldgefühle fressen dich auf. Der Zorn frisst dich auf. Hat den Samen des Zweifels in dir gesät, dem du so lange keinen Boden geben wolltest. Über die Jahre als Drachenreiter hast du immer wieder Dinge erlebt, die nicht zusammenpassten. Kamerad:innen, die sich nach einem Einsatz komplett anders verhielten als vorher und sich doch an nichts ungewöhnliches erinnern konnten. Hast immer mehr Puzzleteile gefunden, die sich nicht richtig zusammensetzen ließen. Doch du hast die Augen verschlossen. Wolltest es nicht sehen. Warst nicht stark genug, um dich gegen das Regime zu stellen, ehe du deine Familie verloren hast. Erst nach ihrem Tod wurde dir bewusst, dass sie möglicherweise Recht hatten. Dass deine Seite die falsche war.
Der Verlust deines eigenen Körpers hat dich verändert. Du versuchst es nicht zu zeigen, es zu verbergen, aber nicht immer gelingt das. Hast dich monatelang selbst in Illusionen darüber gefangen gehalten, was hätte sein können. Doch dein Unfall hat deine Karriere beendet und dich dazu gezwungen, einen anderen Weg einzuschlagen. Hat dich ans Basgiath War College geführt, wo du als Lehrkraft für magische Beschwörung angefangen hast. Deine Siegelkraft eignet sich perfekt dafür, die Kadett:innen in unterschiedlichste Szenarien zu versetzen, die ihre Siegelkraft austesten. Sie auf die Probe stellen. Das aus ihnen herauskitzeln, was sie im Alltag nicht schaffen. Die Erfolgserlebnisse nehmen dir etwas den Schmerz, den du hinter deinen eigenen Illusionen versteckst. Lässt niemanden deine Wunde sehen, die niemals heilen wird. Nur deinem Gang merkt man an, dass du nicht mehr bist, wer du früher warst. Gibt kaum eine Person, vor der du deine Maske fällen lässt - außer der Person, die dich zusammenflickte, als du dem Tode nahe aus Tyrrendor zurückkehrtest. Die dich unterstützt, wenn du deine Zeit in der Bibliothek verbringst. Dich in Büchern über den Kampf verlierst, um dich nicht nutzlos zu fühlen. Um nicht das Gefühl zu haben, dass dein Traum für immer verloren ist.
Gespielt von Ely
Dabei seit: 21.01.2025, 20:02
Zuletzt gesehen: 04.04.2025, 16:11

Reiterin
20 Jahre alt
Du bist die Jüngste von Fünf. Das einzige Mädchen. Die kleine Schwester, die Nachzüglerin. Eine Überraschung. Hättest eigentlich nicht sein sollen. Hast das so oft - liebevoll, “als gut gemeinter Scherz” - gehört, dass du irgendwann nicht einmal mehr das müde Lächeln hast aufrecht erhalten können, das vorgibt, sich nicht allzu viel aus einer Aussage wie dieser zu machen. Hättest eigentlich nicht sein sollen und wünscht dir manchmal, du wärst auch nicht geworden - das hätte dir nicht nur die seltsam unangebrachten Sprüche erspart, sondern auch so manch einen Kopfschmerz, den dein Leben mit sich bringt. Sorgen, Ängste, Unsicherheiten, die den Weg unter jedem deiner Schritte pflastern. Gehören zu dir, kannst sie nicht ablegen und weißt nicht, warum - wünscht dir so häufig, deine Brüder würden dir das Geheimnis ihres übergroßen Egos, ihres Ehrgeiz, verraten, doch hast den Versuch, von ihnen ernst genommen zu werden, längst aufgegeben. Bleibst die Kleine, die Unscheinbare - und fragst dich, wie genau sich die Erwartungen, die deine Familie an dich hat, mit diesem Bild vereinbaren lassen.

Beißt die Zähne zusammen, ignorierst den Schmerz in deinem Brustkorb, deinen Knien, blendest das Brennen deiner aufgeschlagenen Fingerknöchel aus. Darfst nicht versagen, nicht schon wieder. Darfst nicht zulassen, dass deine Brüder deine Tränen sehen, nicht schon wieder. Darfst dir keinen blöden Spruch, keinen mitleidigen Blick drücken lassen, nicht schon wieder. Klopfst dir die Hoffnungslosigkeit wie Dreck vom Leder deiner Trainingshose, schluckst dein Versagen hinunter wie bittere Medizin. ”Weiter.”, hörst du dich sagen, doch nicht nur Achilles erkennt, dass du’s eigentlich nicht so meinst. ”Weiter.” Nochmal. Lauter diesmal - und du nickst. Weiter, immer weiter - bis der Tag kommt, an dem du dein unsicheres Stolpern im Kostüm eines gut taktierten Ausfallschritt verkleiden kannst.

Die Dinge ändern sich nie, nicht für dich jedenfalls. Während die Welt um dich herum in stetigem Wandel ist, bleibst du stehen. Wirst nicht zurückgelassen, sondern entscheidest dich bewusst dagegen, mitzugehen. Veränderung macht Angst. Kommst schon so nur schwierig klar mit dem, wie’s ist, und noch weniger damit, wie es vielleicht sein könnte. Irgendwann, irgendwie. Irgendwo. Fühlst dich ganz wohl darin, keine Überraschung zu sein. Keine zu erwarten - weil jede Kleinigkeit droht, dich aus den Fugen zu hauen. Dinge wie zu erfahren, dass dein Bruder nicht wirklich dein (ganzer) Bruder ist; oder die Tatsache, dass deine Eltern sich dazu entschlossen haben, ein Separatistenkind in die Familie aufzunehmen, um ein bisschen Ansehen, Wohlwollen (und Geld) abzustauben. Hm. Dafür, dass die Dinge sich nie ändern, tun sie’s überraschend oft, und überraschend oft hast du’s jedes Mal überstanden. Wie auch immer.
Gespielt von Jule
Dabei seit: 21.01.2025, 19:25
Zuletzt gesehen: 02.04.2025, 19:50

Reiter
20 Jahre alt
i. Du wirst das Reiterschwarz tragen. Nicht heute, auch nicht morgen — aber eines Tages. Bereits vor deiner Geburt steht es fest, wie ein in Stein gemeißeltes Gesetz. In eurer Familie besitzt der Status der Drachenreiter einen gewissen Wert. Es ist mehr als Stolz, es ist Ehre, die dem Namen Stryker anhaftet. Eine Ehre, die man nicht mit Füßen tritt. Du lernst früh, was das bedeutet und kaum, dass du sprechen kannst, äußerst du erstmals selbstständig, dass du in die Fußstapfen deines Vaters treten möchtest. Wie er willst auch du irgendwann für dein Land heldenhaft in die Schlacht ziehen, in einen Krieg, den du zwar verstehst, aber nicht wirklich begreifst. Bereits in deiner Kindheit beweist du, dass du mit einem scharfen Verstand gesegnet wurdest. Das bemerkt auch deine Mutter, denn die sieht in dir viel mehr den Diplomat oder Schriftgelehrten. Ein Mann des Wortes, dessen Waffen sein Federkiel und Pergament sind, keine Dolche oder Messer. Doch das steht gar nicht zur Debatte. Wie dein Vater, Colonel und angesehener Reiter in seinen Reihen, beschreitest du einen Weg, der dir vorgeebnet wurde — und du fügst dich willentlich.

ii. Deine Ausbildung ist unerwartet hart und fordernd. Dir wird schon in jungen Jahren viel abverlangt. Die Erwartungen liegen hoch, der Druck, der auf dir lastet, wird mit jedem Jahr noch deutlicher. Es ist dein Vater, der deine Ausbildung in die Hand nimmt, denn ihm ist daran gelegen, dass du nicht nur die Überquerung des Viadukt überstehst, sondern auch die folgenden drei Jahre, die dich danach erwarten werden. Unbarmherzige Jahre, die noch sehr viel mehr Blut, Schweiß und Tränen fordern, als es das Training in deiner Heimat — Deepcrest — jemals könnte. Also beißt du bei jeder neuen Lektion tapfer die Zähne zusammen und vertraust darauf, dass dich jeder Schlag, jeder Tritt und jeder Schnitt dem Überleben einen Schritt näher bringt.

iii. Du bist fünfzehn, als die tyrrische Rebellion zerschlagen wird und du die Menschen erleichtert aufatmen hörst. Navarre ist wieder sicher. Der Frieden gewahrt. Sofern man in einem andauernden Krieg überhaupt von Frieden sprechen kann. Du erfährst aus erster Hand, nämlich aus dem Mund deines Vaters, von den Hinrichtungen der Anführer — allesamt zu Asche verbrannt, unwiederbringlich. In einem anschließenden Friedensabkommen wird für die Sicherheit und das Überleben ihrer Kinder entschieden. Sie alle bekommen ein Brandmal verpasst, dass sie zu Separatisten macht, auf ewig gezeichnet, auf ewig dazu verdammt, mit dieser Schande zu leben. Wie den Krieg, verstehst du diese Konsequenz zwar als Großes und Ganzes, kannst die Beweggründe nachvollziehen, aber gleichzeitig wirft die Rebellion und ihre Folgen nur Fragen auf.

iv. Mit deinem zwanzigsten Geburtstag neigt sich deine Ausbildung dem Ende entgegen. Dein Leben lang hast du auf diesen Tag hingearbeitet, hast trainiert, deine Fähigkeiten geschult und bist bereit, das Erlernte in die Tat umzusetzen. Nicht sterben, bedeutet der erste Schritt. Als Abschiedsgeschenk erhältst du von deinen Eltern zwei Dolche überreicht, die fortan in den Brustscheiden der dunklen Lederweste auf ihren Einsatz warten werden. Als du dich mitsamt den anderen Anwärtern für die Überquerung des Viadukt aufstellst, lässt du dir von der Nervosität nicht viel anmerken. Sobald dein Fuß die andere Seite erreicht, wirst du Teil des Reiterquadranten sein. Bisher bist du vor keiner Herausforderung zurückgeschreckt — du hast es auch nicht vor. Weder heute, noch morgen, noch an einem anderen Tag. Also straffst du die Schultern, atmest ein letztes Mal tief durch und setzt den ersten Schritt, der den Beginn einer kräftezehrenden, zermürbenden und vor allem tödlichen Wehrpflicht bedeutet.

Gespielt von Kira
Dabei seit: 17.01.2025, 15:51
Zuletzt gesehen: 02.04.2025, 12:00

Reiter
49 Jahre alt
Das ist der Weg. Und nichts führt daran vorbei.
Dein Schicksal ist besiegelt, noch bevor du überhaupt ein Wort von dir geben kannst, denn das Schwarz der Reiter sollst du auch tragen. Genauso wie deine Brüder und dein Vater. Das ist eine Sache der Ehre, erzählen sie dir. Es ist eine Ehre, das Königreich zu verteidigen und für das Königreich zu kämpfen. Es ist eine Ehre auf dem Rücken eines Drachen zu sitzen. Also hinterfragst du es nicht, warum auch? Das ist dein Weg. Und diesen Weg wirst du gehen. Du bereitest dich vor, trainierst hart mit deinen Brüdern. Hängst wie gebannt an den Lippen deines Vaters, wenn er nach langer Zeit wieder zuhause ist und seine Geschichten erzählt. Und während all dieser Zeit kannst du es kaum abwarten, bis es soweit ist. Kannst es nicht abwarten, über das Viadukt zu laufen, um deinen Weg zu gehen. Einzig und allein das traurige Lächeln deiner Mutter, das du nur in ganz seltenen Augenblicken erhascht, lässt dich für einen kurzen Herzschlag zweifeln. Aber nur ganz kurz, bevor du dich wieder daran erinnerst, welche Ehre dir zugetragen wird.

Und du liebst es. Du liebst deinen Weg. Fühlst dich wohl im Reiterschwarz. Bist sicher auf dem Rücken deines Drachens und überwindest die Hürden, die dir in der Ausbildung in den Weg gestellt werden, um nach drei Jahren voller Euphorie deinen Abschluss zu feiern. Aber anstatt die Woche, die du im Anschluss frei hast, um diese mit deiner Familie zu verbringen, heiratest du völlig überstürzt die junge Arabella. Die Frau, die nicht nur dein Herz für sich gewonnen hat, sondern auch dem Quadrant der Infanterie gehört. Und so verläuft eure Ehe vorerst recht unspektakulär, während ihr beiden euch eurem Dienst widmet. Du in Montserrat und Sie? Ja, daran kannst du dich nicht mehr erinnern. Wie denn auch, wenn du vor Ort plötzlich von deinem Weg abkommst und dich zu einer Affäre hinreißen lässt, die dir später noch ordentlich Kopfschmerzen bereiten wird. Aber die erste Schwärmerei, die erste Liebe – die Gefühle wiegen schwerer als die Vernunft und die Versprechen gleiten ganz leicht über die Lippen. Versprechen, die du gewillt bist einzuhalten. Bereit, deinen Weg neu zu kalibrieren, nur um es am Ende doch anders zu machen. Du kannst dich noch ganz genau an den Tag und dein Vorhaben erinnern, als dir Bella so voller Freude verkündet, ein Kind unter ihrem Herzen zu tragen. Und obwohl du bereits Vater von zwei Kindern bist, ist diese Freude etwas anderes. Etwas, das du nicht erklären kannst, aber es erstickt deinen ursprünglichen Plan noch im gleichen Augenblick im Keime. Lässt es stattdessen zu einem wohl gehüteten Geheimnis werden, das du über viele Jahre hinweg mit dir trägst und dich zu einem Doppelleben zwingt.

Lügen haben jedoch kurze Beine und das merkst du spätestens dann, als Bella dich mit deinem (offensichtlich nicht ganz so gut gehüteten) Geheimnis konfrontiert und dich vor die Wahl stellt. Sie oder die Andere? Als wenn nichts gewesen wäre, kappst du dein zweites Leben. Lässt es hinter dir und blickst nicht mehr zurück. Einzig und allein Bilder suchen dich in ruhigen Momenten heim und hinterlassen ein schlechtes Gewissen, welches du allerdings mit einer Leichtigkeit ignorierst. Stattdessen legst du deinen Fokus auf deine Karriere und deine Familie. Deine richtige Familie. Sorgst dich um deine Ehefrau und deinen Erstgeborenen Sohn. Und wie es auch schon bei dir der Fall war, ist auch Finnians Weg vorgeschrieben – oder zumindest wünschst du es dir. Bereitest ihn vor, genauso wie deine Tochter, die nur wenige Jahre später das Licht der Welt erblickt und euer Familienglück vervollständigt; obwohl die Taten der Vergangenheit - deine Taten - schwer über Arabellas und deinem Kopf lasten. Für deine Familie jedoch gehst du den Weg, der von Beginn an für dich vorbestimmt war.

Gespielt von domi
Dabei seit: 17.01.2025, 11:50
Zuletzt gesehen: 29.03.2025, 00:54

Reiterin
55 Jahre alt
À la folie - bis in den Wahnsinn. Es ist ein Versprechen, dass Cisne sich einst selbst gab, welches als eisernes Leitmotiv vor ihrem Leben schwebt und ihr die Richtung angibt. Früher, so erinnert sich die Reiterin mit einer gewissen Nostalgie, war da noch der erbitterte Wunsch, ihrer Familie gerecht zu werden, dieser als neue Leitfigur die autoritäre Richtung vorzugeben. Als älteste Tochter der Herzogfamilie von Elsum wurde Cissa mit der Bestimmung zu Herrschen geboren, sah diese auf eine Weise als ihr Geburtsrecht, dass ihr das Bedürfnis danach ganz selbstverständlich in Fleisch und Blut überging. Immer war klar - Cisne würde das Herzogtum irgendwann übernehmen, die Astornes und damit auch ganz Elsum in eine bessere Zukunft führen. Die Regierungs-Probezeit, welche als Tradition der Familie den wahrhaftigen Herrscher bestimmt? In Cissas Fall lediglich eine Formalität, mit Blick auf ihren jüngeren Bruder ein praktisch konkurrenzloses Unterfangen. Und doch war jene es, die Cisne dann stolpern ließ, sie gänzlich unerwartet doch zum Scheitern brachte. Denn ganz gleich wie gut sie vorbereitet war, wie perfekt sie der Aufgabe gewachsen gewesen sein mochte - ihrem körperlichen Versagen, der daraus resultierenden Infektion und Monaten der Schwäche vermochte auch der eiserne Wille einer geborenen Erbin wenig entgegen zu setzen. Selbst heute, Jahrzehnte später, erinnert sich Cissa nicht gerne an ihre Krankheit, spricht weder bereitwillig über die Monate des Leidens, noch über jene Folgen, die daraus resultierten. Es waren die Wochen der Bettlägerigkeit, die das Wahrnehmen ihrer Aufgaben unmöglich machten, ihre Probezeit zum Scheitern brachten. Und die daraus resultierende, vermutete Zeugungsfähigkeit, welche familiär sicherlich ihren Teil dazu beitrug, den Gedanken an ihre fehlende Eignung zu bestärken. Fort war der Glaube, dass man Cisne das Herzogtum tatsächlich anvertrauen könnte, dass sie es mit jener Selbstverständlichkeit führen würde, welche man ihr bis dahin immer zugeschrieben hatte. Stattdessen stieß man das Wunderkind bei Seite, bevorzugte ihren Bruder als eine stabilere und sicherere Wahl, der zwar nicht für die Aufgabe geboren war, sehr wohl jedoch nun in diese herein wachsen musste. Ein schwerer Schlag für Cissa, die bis dahin nur für ihre Krone gelebt hatte, den Verlust kaum zu verwinden mochte. Aus Trauer wuchs Wut, aus Wut wuchs Hass und aus Hass vermochte sich final Rache zu entwickeln, bot den Antrieb für die damals noch junge Astorne, sich entgegen der eigentlichen Wünsche ihrer Familie bei Beginn ihrer Wehrpflicht in den Reiterquadranten einzuschreiben. Klar war, für Cissa dass sie ihr Ziel von Macht erreichen würde - ganz gleich, welcher Preis auf besagtem Weg bezahlt werden musste. Heute kennt man die Astorne als eine der einflussreichsten Reiterinnen ihrer Zeit. Drei Jahrzehnte diente sie an der Seite von Ronan Soleil im Ostgeschwader, etablierte sich hier nicht nur für ihre kompromisslose Grausamkeit, sondern auch für ihren Hang zum Wahnsinn. Befehle wurden um jeden Preis ausgeführt, Ziele mit jedem nötigen Opfer erreicht. Nur eine Sache schien Cisnes Herz erwärmen zu können - Kinder. Schon immer als Schwachpunkt der Astorne identifiziert, sorgte Ronas Jahre lang bestmöglich dafür, seine rechte Hand von zivilen Kämpfen und Strukturen fern zu halten. Immer in dem Wissen, dass das Leid von Kindern Cissa destabilisierte, ihre eigentliche Rationalität weichen ließ und sie angreifbar machte. Erst mit der großen Diskussion um das Verfahren der Rebellenkinder sollte sich das Bild nach der Schlacht um Aretia wandeln. Als einer der großen Fürsprecher setzte sich Cissa gezielt für die Zeichnung und gegen die Hinrichtung ein, appellierte immer wieder an Ronas, sich als Geschwaderführer für den Schutz der Kinder stark zu machen. Wenig überraschend daher, dass ausgerechnet Cisne nach dem Erreichen jenes Zieles der Platz als Geschwaderführerin des Südens angeboten wurde, begleitet von der Chance, Tyrrendor nach eigenem Ermessen in eine bessere Zukunft zu führen. In ihr fand man die nötige Härte, aber auch den Wunsch nach einer besseren Zukunft, - zweierlei Eigenschaften, die man sich für die Region wünschte. Und eine Reiterin, die bereits 25 aktiven Dienst vorzuweisen vermochte, sich mehrfach in Eignung und Charakterstärke für den Posten qualifiziert hatte. Dass Cissa in Tyrrendor heute mit Eisenfaust regiert, steht ihr gleichermaßen zu Gesicht, wie jener Sanftmut, den sie konfrontiert mit ziviler Unschuld einzugestehen vermag. Es ist eine komplexe Dualität der Gefühle und Verhaltensweisen, welche auch mit den undurchsichtigen Strukturen der ehemaligen Rebellenregion nach fünf Jahren des Amtsantrittes immer noch vor Herausforderungen gestellt wird.
Gespielt von Motte
Dabei seit: 13.01.2025, 10:38
Zuletzt gesehen: 06.04.2025, 12:38

Reiterin
21 Jahre alt
"Daddy, schau mal, die Drachen!" - ein einfacher Satz und doch der Anfang vom Ende. Das Ende von allem, was sich ihre Eltern je für sie gewünscht und vorgestellt hatten. Ein ruhiges, bescheidenes Leben voller Zahlen, Faken und Ordnung. Fern jeglicher Gefahren und Versuchungen, die in der Welt auf ein junges, zierliches Ding lauerten. Mit einem netten Ehemann und ein paar hübschen Kindern, ganz in der Sicherheit der Küstenstadt Thaiven, in der sie vor 21 Jahren an einem lauen Sommertag das Licht der Welt erblickte. Doch Kaida wollte mehr. Sehen, was das Schicksal für sie bereithielt. Länder erkunden und ein Leben führen, das nur von ihr selbst bestimmt wurde und nicht den gut gemeinten Ratschlägen ihrer Familie. Sie wollte mehr sein, als das Meer und die Grenzen einer Kleinstadt ihr vorgaben. Die Welt mit all ihren Facetten kennenlernen.
Niemand hatte damit gerechnet, dass aus dem kleinen Mädchen von damals, besessen von Drachen und Märchengeschichten, mit Angst vor dunklen Schatten und Schauergeschichten, tatsächlich eine Drachenreiterin werden würde. Gebunden von nichts geringerem als einem blauen Dolchschwanz - selbstbewusst, furchtlos und mit einer Portion Aggressivität, die nichts Gutes versprach. Aber Kaida schaffte es, setzte sich durch und wuchs über sich hinaus. Tat Dinge, auf die sie nicht stolz war und steht noch immer aufrecht zwischen den anderen Kadettinnen und Kadetten der ersten Staffel, Flammenschwarm des dritten Geschwaders am Basgiath War College. Fest entschlossen, ihren launischen Drachen Zitha nicht noch mehr zu beschämen, als sie es laut der Drachendame bereits tut, sondern auch ihrer Familie zu beweisen, dass sie so viel mehr ist und sein kann, als sie in ihr gesehen, ihr als kleines Kind und erwachsene junge Frau zugetraut haben.
Dennoch hat sie Angst, was die Zukunft für sie bringt. Was werden wird, wenn sie ihre Ausbildung beendet und in die große, grausame Welt hinausgelassen wird, die in zwei Jahren auf sie wartet. Nicht ahnend, dass hinter manchen Schauergeschichten mehr Wahrheit steckt, als sie je für möglich gehalten hätte. Gleichzeitig freut sie sich, denn sie ist noch immer am Leben. In einer Welt, in der es heißt fressen oder gefressen werden. Aber sie will es schaffen, wird es schaffen. Für sich, für Zitha, für ihre Familie und alle, die ihr etwas bedeuten.
Gespielt von Ree
Dabei seit: 06.01.2025, 21:07
Zuletzt gesehen: Vor 2 Stunden

Flieger
21 Jahre alt
Als Herzogskind bist du es irgendwie gewöhnt, dass man einen Aufriss um dich macht. Sei es, um sich mit dir gut zu stellen – oder weil man dich hasst. Mit beidem kannst du leben. Du liebst die Aufmerksamkeit. Sonnst dich darin. Gehst darin auf, wie eine Blume bei Licht. Das passt zu dir. Du liebst das Leben und all die schönen Dinge, die es bietet. Hast nen Sinn für Ästhetik, sagst du. Schönheit liegt in vielen Dingen und Menschen und du verstehst es, dir all das zu Eigen zu machen. Du kannst dich nicht darüber beklagen, wie dein Leben läuft. Nur, dass du nun zum Flieger werden sollst – das schmeckt dir nicht ganz so. Klar, dein Greif ist wunderschön. Aber noch schöner wäre es, aus deiner Sicht, wenn du es dir halt einfach weiter gut gehen lassen könntest. Zuhause. Umgeben von potentiellen Bettgeschichten, Schmuck, schöner Kleidung und gutem Essen. Wenigstens trittst du diese Reise nicht allein an. Immer an deiner Seite ist dein Bruder, dein Spiegelbild. Zusammen werdet ihr sicher die Welt erobern. Beide vom Rücken eurer Greifen hinaus in die Welt. Oder zurück nach Hause. Aber du bist noch viel mehr als du nach außen hin präsentierst. Unter all der Egozentrik, die du zeigst, verbirgt sich jemand, der sich Gedanken macht. Mehr als man dir zutraut. Du bist ein Beobachter und du empfindest Wissen als ein mächtiges Werkzeug, weswegen du viele Methoden und viel Zeit darin investierst, dir Wissen über andere anzueignen. Du behältst dieses Wissen für dich um es in den passenden Momenten anzuwenden. Politik empfindest du als langweilig und kraftzehrend, aber du bist dir trotzdem nicht zu schade, dein angehäuftes Wissen als Vorteil für deinen Vater und deine Familie zu nutzen. Aber reicht das? Willst du das wirklich für den Rest deines Lebens? Vielleicht nur an der Seite deines Zwillingsbruders? Das wird die Zukunft zeigen, nicht wahr? Denn so gerne du über alles und jeden Bescheid weißt, so ungewiss ist die Zukunft und das übt seinen Reiz auf dich aus. Du musst nicht wissen, was deine Zukunft für dich bereit hält, das macht das alles doch spannender und aufregend. Hauptsache du kannst deinen Vorteil daraus ziehen.
Gespielt von Cay
Dabei seit: 06.01.2025, 19:21
Zuletzt gesehen: 04.04.2025, 08:58


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based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros