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the empyrean
Es braucht nur eine einzige verzweifelte Generation, um die Geschichte zu verändern.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen anderer zu sehen, mit den Ohren anderer zu hören, mit dem Herzen anderer zu fühlen.

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Flieger
21 Jahre alt
Man kann sicherlich viel über Avin sagen, aber das einzige was jeder sagen wird, ist, dass der Junge ein unverbesserlicher Träumer ist. Er hat wenig zum Krieg beizutragen bisher und eigentlich ist es für die meisten sowieso fraglich, wie er es überhaupt schaffen konnte, einen Greif zu binden, wo er doch mit diversen Ängsten ausgestattet ist. Aber da unterschätzen sie wohl eben seinen Drang, seinen Onkel stolz machen zu wollen. Dieser ist der Grund, warum Avin das alles doch überhaupt erst auf sich genommen hat. Dabei ist er bisher der unbrauchbarste Flieger. Wer braucht schon einen Flieger mit Höhenangst. Einen der beim Anblick von Blut so blass wird wie Kreidestaub? Keiner, richtig. Aber Avin lässt sich trotz seiner Ängste nicht vertreiben. Er vertraut seinem Greifen sehr und sie muss ja doch irgendwas in ihm gesehen haben, dass sie ihn nicht im hohen Bogen abgeworfen hat, nicht wahr? Vielleicht sind aber auch einfach beide ‚the Odd Ones‘ und haben einander gesucht und gefunden. Avin mag zwar bei jedem Flug vor Angst erstarren, aber er vertraut Zaya grenzenlos, und bisher haben sie es immer irgendwie gemeistert nicht gegen die nächste Felswand zu fliegen. Er weiß zwar nicht so ganz, was er eigentlich vom Leben erwartet, aber er findet immer irgendwie einen Weg. Wege um seine Gedanken und Träume zu ordnen und sie eventuell wahr zu machen. Einen Greifen zu reiten, zum Beispiel. Davon träumte er schon als kleines Kind, nach den ganzen Geschichten von seinem Onkel. Seine Eltern haben jedenfalls trotz allem nie damit gerechnet, dass er gebunden wird. Sie haben wohl immer gehofft, dass er eine andere Richtung einschlägt, die seinem Wesen mehr entspricht. Vielleicht hatten sie aber auch Angst, dass er so wie Onkel einfach viel zu selten nach Hause kommen würde. Dass er die Welt da draußen dem heimatlichen Dorf vorziehen würde. Aber da müssen sie keine Angst haben. Für Avin wird es immer nur ein Zuhause geben, zu dem er zurückkehren will. Er ist da sehr heimatverbunden. Da wo seine Familie ist, wird immer sein Herzensort sein. Und mit einem Greifen an seiner Seite sind Entfernungen ja auch leichter zu bewältigen.
Gespielt von Cay
Dabei seit: 02.10.2024, 18:13
Zuletzt gesehen: 23.10.2024, 20:31

Gelehrte
28 Jahre alt
Auch wenn es ihr vorherbestimmt erschien, hat sich Eithne als zweitgeborene Tochter des Herzogs von Luceras nie vollkommen wohl mit dem höfischen Leben gefühlt. Wie gefangen in einem Gefängnis aus goldenen Mauern, stets unter den wertenden Blicken der Gesellschaft, hat sie das Spiel der Macht und Intrigen nicht gänzlich nachvollziehen können. Ihre Geschwister dagegen hatten früh gelernt, es zu meistern. Die herrschenden Kämpfe zu durchschauen, während sie die friedliche Abgeschiedenheit der Gärten den Abenden umgeben von schillernden Kleidern und fadenscheinigen Unterhaltungen vorgezogen hatte. Die Natur – samt ihrer seltenen Pflanzen, der heilenden Wirkung ihrer Kräuter – wurde schnell ihr Zufluchtsort. Sorgte für eine Faszination, die sie dazu brachte, ihr Leben weiterzudenken als dass, was ihre Mutter für sie vorgesehen hatte. Vermutlich war es ein Schock für ihre Familie gewesen, von ihrem Begehren zu erfahren, sich zur Heilkundigen an der Militärakademie weiterbilden lassen zu wollen – stand es im Gegensatz zu ihrem sanftmütigen und träumerischen Charakter.
Eithne fiel es schon immer leicht, die Stimmung ihrer Umgebung wahrzunehmen. Zu spüren, was andere empfanden. Und es führte dazu, dass sie es als ihre Verantwortung ansah, Frieden in ihrer Familie zu stiften. Streitereien zu schlichten, harsche Worte zu mildern und die Rolle der stillen Schlichterin einzunehmen. Diplomatie war ihr genauso wie ihnen mit in die Wiege gelegt worden, auch wenn ihre Worte nicht selten als nichtig abgetan wurden – zu laut waren ihre Geschwister im Vergleich zu ihr. Zu stark in ihren Meinungen, die sie manchmal die Rationale verlieren ließen.

Die vermeintliche Unabhängigkeit, die ihre Ausbildung ihr beschert hatte, hatte auch ihre Schattenseiten mit sich gebracht. Hatte dazu geführt, einen Teil ihrer Naivität in Anbetracht des Krieges abzulegen. Ihre Perspektive vielleicht nicht gänzlich zu verlieren, aber sie zumindest zu überdenken und zu erkennen, dass die Welt nicht so einfach war, wie sie sie sich in ihrer Kindheit vorgestellt hatte. Unter ihrer sanften Oberfläche fand sich ein eiserner Wille, eine gewisse Sturheit, die nur wenige zu erkennen vermocht hatten. Eine Hartnäckigkeit, die unumstößlich war, sobald sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. Letzterem ist geschuldet, dass sie in Anbetracht der Nachricht über den Tod ihres Verlobten nicht gänzlich den Verstand verloren hatte, war mit ihm auch ihr eigenes Glück gestorben. Dass sie seine Habseligkeiten verbrennen hatte können, ohne zusammen zu brechen. Und dass sie sich auf einer Reise wiederfand, vor der sie sich vielleicht mehr fürchtete, als vor dem Tod selbst.
Gespielt von jani.
Dabei seit: 02.10.2024, 17:02
Zuletzt gesehen: Vor 3 Stunden

Flieger
21 Jahre alt
Du lächelst. Schwach, vorsichtig, es erreicht deine Augen nicht, aber: sie sind da, die leicht angezogenen Mundwinkel, die Kanten deiner längst nicht mehr weißen Schneidezähne. Hast früh gelernt, dass Einstellung das halbe Leben ist; dass du den Kopf zwar in den Sand stecken, dich vergraben kannst, aber es kaum Sinn ergibt für den Weg, der sich ohne ertragbare Alternative vor dir dir erstreckt: Überleben. Fällst mal hin, nimmst mal zwei Hürden gleichzeitig mit Leichtigkeit. Legst dich auf die Nase, klopfst dir den Dreck von den blutigen Knien und läufst weiter. Du hast es immer geschafft, egal wie, irgendwie - und bist vielleicht nicht zufrieden mit der Route, die das Schicksal für dich wählte, aber musst ja doch hinnehmen, dass du als kleines Zahnrad im System deiner Existenz die Zügel nicht selbst in der Hand hast. Und das tust du, (fast) jeden Tag. Nicht immer aus voller Überzeugung, nicht immer mit der Kraft, die du dir wünscht, aber geklappt hat‘s immer. Schaffst es jeden Tag erneut, dich nur mithilfe kleiner Funken Hoffnung erneut in Brand zu stecken, den Ofen anzufeuern, die graue Rußschicht einfach wegzublasen.

Du gibst dir Mühe, egal, wie schwer es an manchen Tagen sein kann. Bist längst noch nicht da angekommen, wo du sein möchtest - wünscht dir Wärme, Zufriedenheit, irgendwann einmal ein Zuhause, das dich fühlen lässt, wovon Menschen in Büchern schreiben, in wehmutsbehafteten Geschichten erzählen. Ist schwierig, dein Leben zu bestreiten - und es wird nicht leichter. Da steckt eine Herausforderung hinter jedem dunklen Winkel der Straßen der Stadt, die du zu lang deine Heimat nanntest, ohne, dass sie eine andere war. Da ist Schmerz in so vielen Worten, so vielen Erinnerungen, dass du nicht immer weißt, wo du anfangen, wie du aufhören sollst. Du hast ganz schön viel erlebt. Himmel, Hölle. Aber: noch stehst du hier, auf zwei gesunden Beinen. Du hast‘s geschafft, immer, egal wie, irgendwie - das zählt.

Da ist diese Wut in dir. Ein Teil, den du hasst. Wut auf die Welt, Wut, auf deine Eltern. Sie brodelt unter deiner Haut, wartet nur darauf, ihr grässliches Feuer zu speien und das Wenige, das du liebst, woran du festhältst, in Schutt und Asche zu legen. Oh, Ajax. Ganz gleich, wie sehr du auch versuchst, dich zu ändern - bleibst am Ende ja doch nur der kleine Junge aus dem siffigen Vorort einer wohlhabenden Vorstadt, bleibst der Typ mit dem cholerischen Dad, der apathischen Mum. Akzeptierst so viel, aber nicht alles: die Haut, in der du steckst, deine Schwächen, deine Fehler, die Geschichte, die von deinen Narben und dem Dreck in deinem Gesicht erzählt wird. Kannst nicht leugnen, wer du bist, egal, wie sehr du‘s auch willst - und auch nicht, dass du nicht immer weißt, wie die Kontrolle funktioniert, die du mit aller Macht über dein Leben zu erlangen versuchst. Ganz ehrlich, nur unter uns, wir können‘s doch zugeben: du kommst nicht klar, nicht allein jedenfalls. Bist darauf angewiesen, dass andere dir ihre helfenden Hände reichen. Nicht wortwörtlich, aber metaphorisch - bist nichts ohne deine mentalen Stützen, bist immer am Rande der Explosion, ohne jemanden, der dein Feuer erstickt. Du reichst nicht aus. Nicht einmal für dich selbst. Was für eine beschissene Erkenntnis.
Gespielt von Jule
Dabei seit: 01.10.2024, 20:44
Zuletzt gesehen: 20.10.2024, 16:15

Reiter
26 Jahre alt
Wie hoch ist sie? Die Verlustquote für BWC-Absolventen, die im ersten Jahr ihres aktiven Dienstes sterben? Nun… Helia Veldine ist einer der letzten Namen, die einer Gefallenenliste hinzugefügt wurden. Ihn umgeben die Namen einer nahezu kompletten Staffel, war diese doch in einen Hinterhalt Poromiels geraten und fast gänzlich ausgelöscht worden.
Zwei oder drei Atemzüge lang ist das zu bedauern, denn Helias Leistungen am College waren körperlich und kognitiv immer gut gewesen. Sehr gut fast, wenn man ausblendete, wie viele Kämpfe Helia in den letzten Jahren nicht nur zum Training und aufgrund seines Ehrgeizes geführt hat. Stattdessen waren es die Folgen von Einmischung und Widerspruch. Was konnte er sich mit einer Entscheidung eines Vorgesetzten auch einfach nicht zufrieden geben oder auf diese warten. Wie konnte er es auch nicht lassen, jedem unter die Nase zu reiben, dass er aufgrund von Magie siegen konnte. - Zugegeben: Bisschen unheimlich war es schon, in Helias Griff plötzlich keinen Zugriff mehr auf die eigene Macht zu haben oder gar zu erleben, wie sich diese gegen einen wandte. Aber am Ende… war es doch nur Gegenmagie. Und man selbst aufgrund eigener Leistungen am College!
Helia dagegen verdankte seine - zweite - Chance bei den Reitern bloß einer gehörigen Portion Vitamin B: Sein Großvater ist ein Heilmacher und ehemaliger Lehrer am College. Sein Vater ist bei der königlichen Leibgarde und kennt somit den Landesherrscher persönlich. Helia selbst ist am Hof aufgewachsen. - Irgendwer wird schon dafür gesorgt haben, dass Helia seinen Willen bekam, und hat über mangelnde Qualifikationen hinweggesehen.
Die zwei oder drei Atemzüge sind längst um und schon ist wieder Raum dafür, das Negative und die Gerüchte zu sehen, die es über Helia gibt. Kein Wunder sei es, dass Helia in den ersten Monaten nach seinem Abschluss fällt.

Gefallen ist Helia jedoch nicht in den Tod, sondern nur in einem übertragenen Sinn. Er und so viele aus dieser Staffel sind nicht tot, sondern geflohen. Sie haben Land, König und Werte verraten, um in Poromiel nicht etwa die bessere Karriere zu machen, sondern einen Weg zu finden, sich gegen die tatsächliche Bedrohung zu wenden: Die Veneni. Dass dieser Kampf nicht einfach wird, war vom ersten Moment an klar und auch jetzt noch führt Helia ihn an mehreren Fronten. So klar das Feindbild ist, so wenig Vertrauen schlägt ihm auch entgegen. Das gilt auch für Mitglieder seiner eigenen Staffel, in der Helia zwar auf einzelne, vertraute Gesichter gestoßen ist, für die er größtenteils aber nur ein Fremder ist. Zu wenige Wochen erst gehört er dazu, um jeden wissen zu lassen, was von dem schweigsamen jungen Mann eigentlich zu halten sei.

Und schweigsam, still, - dies ist nicht zu leugnen - ist Helia. Es ist eine bewusste, präsente Stille, die weder Schüchternheit, noch Arroganz repräsentiert. Helia nimmt stets mehr Anteil an seinem Umfeld, als es scheint, als gut für ihn ist - denn Anteilnahme geht leicht in persönliche Belastung über. Empathie und Beobachtungsgabe sind bei ihm stark ausgeprägt, was davon unterstützt wird, dass Helia sich über seine eigenen Emotionen oft sehr klar ist und diese auch kommunizieren könnte. Oft genug trifft er das Empfinden anderer so gut auf den Punkt, dass man ihm Wahrsagen als zweite Siegelkraft nachsagt, und es bringt andere ebenso gegen ihn auf, wie Helia sie damit für sich einnimmt.
Gespielt von Maj
Dabei seit: 01.10.2024, 06:31
Zuletzt gesehen: Gestern, 10:14

Infanterie
29 Jahre alt
Wexen Nicholas Padakin wird von den meisten seiner Mitmenschen Wex gerufen. Seinen zweiten Vornamen kennen nur die wenigsten, denn Wex nutzt diesen für gewöhnlich nicht. Er ist 28 Jahre alt und als Weiberheld bekannt. Er ist der Sohn einer Heilerin und eines Bauern.
Schon in seiner Kindheit geriet Wex häufig mit anderen Kindern aneinander. Egal wie sehr seine Eltern sich darum bemühten ihn das um sich schlagen abzugewöhnen, es gelang ihnen nicht. Sie konnten es schon als Erfolg verbuchen, dass Wex irgendwann damit aufhörte die anderen Kinder zu beißen. Desto älter Wex wurde, desto deutlicher wurde seine gewalttätige Ader. Er geriet immer häufiger in Schlägereien, weswegen es nicht ungewöhnlich war Wexen in seinen Teenagerjahren mit einem blauen Augen oder einer aufgeplatzten Lippe anzutreffen. Was sich ebenfalls schon in seiner Kindheit abzeichnete war, dass Wex sich mit dem Lesen und Schreiben schwer tat. Er leidet an einer nicht diagnostizierten Lese und Rechtschreibschwäche. Für gewöhnlich nehmen seine Mitmenschen einfach an, dass Wex sich mit dem Lesen und Schreiben schwer tut, weil er nicht das hellste Licht im Kronleuchter ist. Wieder andere nehmen an, dass er sich mit diesen Dingen schwer tut, weil er faul ist. Wex hat also immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen, was bei ihm regelmäßig für Frust sorgt und dafür sorgt, dass sein Temperament umso schneller mit ihn durchgeht und er sich dementsprechend schnell wieder in irgendwelchen Faustkämpfen wiederfindet.
Wex ist zudem als Adrenalinjunkie bekannt. Dies zeigte sich schon in seiner Kindheit deutlich, denn damals kletterte er auf den höchsten Bäumen herum. Als Erwachsener ist Wex immer noch für alles zu haben, was nach einer schlechten Idee und potenziell gefährlich klingt. Alles, was seinen Puls beschleunigt, klingt nach einem guten Zeitvertreib für ihn.
Um sich unter der Hand ein wenig Geld dazu zu verdienen, dealt Wex auch mit Tabak und pornografischen Materia (Zeichnungen, Texte bzw. Bücher)l. Seine Ware erwirbt Wex jedoch nicht immer legal. Manchmal lässt er bei Einsätzen etwas mitgehen, wenn es sich ergibt. Regeln und Vorschriften waren für ihn schon immer mehr ein gut gemeinter Ratschlag und keine Verbindlichkeit.
Gespielt von Jeanette
Dabei seit: 30.09.2024, 13:21
Zuletzt gesehen: Vor 5 Stunden

Flieger
45 Jahre alt
Du hast zu allen dir bekannten und auch den unbekannten Göttern gebetet, als du vor zwanzig Jahren zur Klippe oberhalb des Stonewater Rivers geführt wurdest. Das Wasser strömte schnell und unnachgiebig unter deinen Füßen die Mündung entlang und bevor du dich versehen konntest, entschwand der Boden unter deinen Füßen. Das Gefühl des freien Falls war beängstigend – und befreiend gleichermaßen. Ein Paradoxon, das du in den folgenden Jahren noch mehrere Male durchleben würdest. Bis heute ist es nicht zum Alltag geworden; ist keine Normalität geworden, auf dem Rücken eines Greif durch schwindelerregende Höhen zu schnellen. Hättest nicht gedacht, dass du tatsächlich gebunden werden würdest und stehst doch heute hier, fährst mit den Zeigefingern über das kleine Sonnen-Emblem an deinem Revers und weißt: du bist genau dort, wo du sein musst. Während viele versuchten, ihre Vergangenheit mit der Verpflichtung abzustreifen, hast du sie dir erhalten. Bist noch immer der Junge aus Anca, nur größer, stärker; tödlicher. Weißt mehr, hast mehr gesehen und erlebt, als du damals hättest ermessen können. Bist ein Krieger, Kämpfer und Soldat, obwohl auch nach zwei Jahrzehnten das Töten keine Freude ist. Bereitet dir kein wohliges Gefühl, das Leben aus den Augen anderer weichen zu sehen, weder bei den deinen, noch bei vermeintlichen Feinden. Bist eine sanfte Seele: schon immer gewesen und noch immer. Ebenfalls ein Paradoxon, das vor allem Fremde befällt, wenn sie dich an der Seite deines Gefährten antreffen. Groß, stark und stattlich; sind die perfekten Voraussetzungen für jemanden, durch dessen Hände Schwerter gleiten, obwohl dir viel eher daran gelegen ist, die Hände anderer zu halten, wenn sie dahinscheiden. Du bist ein Mann von Moral und Anstand, einer, der nicht tötet, um des Blutes willen. Einer, der Taktik und Strategie blindem Gemetzel vorzieht. Einer, der die Ruhe im Angesicht des Sturms sucht. Deine Augen sehen so viel mehr als jahrelangen Hass, sehen mehr, als dir mancher Tage lieb ist. Deiner Seele hätte das Leben fernab der Kämpfe sicher gut getan. Hättest ein Baumeister werden können, auf den Feldern helfen, deine Familie unterstützen. Stattdessen erklimmst du die höchsten Klippen der Esben Mountains, fällst im Schutz der Nacht an der Seite deiner Gefährten über Dörfer her, auf der Suche nach dem einzig wahren Schutz, der euch bleibt. Ein auswegloser Kampf – doch irgendwer muss ihn schließlich führen.
Gespielt von Berrie
Dabei seit: 29.09.2024, 11:48
Zuletzt gesehen: Gestern, 11:01

Reiter
28 Jahre alt
In einem anderen Leben hätte aus Laertes Marcaigh ein Goldjunge werden können, in diesem aber war er immer mindestens eine offiziell geschlossene Ehe von dem goldenen Löffel entfernt. Glücklicherweise hat sich dieser Umstand nie auf sein sonniges Gemüt ausgewirkt. Als unehelicher – und tragischerweise einziger – Sohn des Herzogs von Morraine wuchs mit seiner Mutter abseits des adeligen Hofes auf und ist mittlerweile auch ganz froh darüber, dass er sich die Zwänge und Eitelkeiten des Adels ersparen konnte. Die Beziehung zu seinem Vater quasi nicht-existent, war die zu seiner Mutter immer warm und von einem Zusammenhalt gezeichnet, die sich auch durch sein bis heute geselliges Wesen zieht. Einsamkeit ist Laertes immer noch zuwider, eine Tatsache, die ihn seine Gedanken nur selten von seinem Drachen abschirmen lässt, schließlich ist eine nette Folge der telepathischen Verbindung auch, dass man im Grunde nie allein ist. Dass er den Weg zum Drachenreiter einschlagen würde, war nicht nur seine eigene Entscheidung, sondern auch ein Wunsch seines Vaters, der in einer strahlenden Militärkarriere die Möglichkeit sah, seinen Sohn in der eigenen Gesellschaft noch nachträglich zu etablieren. So bekam der Junge, dessen Blick am liebsten auf dem Horizont lag und dessen Füßen regelmäßig im salzigen Meerwasser steckten, doch noch ein wenig des teils angeborenen Privileg zu spüren.

Die Idylle seiner Kindheit währte also nur ein paar Jahre, wohl aber lange genug, um seine ungestüme Art zu fixieren. War er früher vor allem deswegen auffällig, weil er sich jeder Herausforderung mit einem lauten Lachen stellte, so greifen seine inneren Stürme heute weitaus tiefer. Laertes Launen gleichen manchmal den Gezeiten des Meeres oder eben jenem Unwetter, welches seine Siegelkraft ihn mittlerweile zu Teilen beherrschen lässt. Die Jahre im Dienst sowie die Zeit im College haben ihm Dunkelheit gebracht, die seine laute Art manchmal einzudämpfen weiß, manches Mal aber genau das Gegenteil folgert und ihn mit Witzen und Humor über die Schatten hinwegtäuschen lassen will. Sein bleibender Optimismus wirkt manchmal mehr wie ein Zwang, als noch ein reines charakterliches Erbe seiner Mutter und doch hängt er daran fest, dass besser werden muss, was noch nicht gut ist. Diese Auffassung lässt ihn häufiger über seinen eigenen inneren Tumult hinwegsehen, aber es gibt ohnehin auch nur wenige Menschen in seinem Leben, denen es gelingt, ihn dazu zu bringen, über seine Gefühle, vor allem die Negativen, zu sprechen.

Von einem Leben gezeichnet, in welchem auch Geldmangel das ein oder andere Mal eine Rolle spielte – schließlich war seine Mutter alleinerziehend – war Loyalität schon früh ein Anker in seinem Leben und eben jener Hang dazu, sich anderen Menschen zu verpflichten, macht ihn wohl dieser Tage immer noch zu einem guten Soldaten. Kameraden zu verlieren ist eine Konsequenz ihres gemeinsamen Dienstes, der Schutz des Landes und vor allem der Menschen, die er liebt, ist ihm dabei jedoch sein größtes Anliegen. Auch deswegen mag es auf den ersten Blick wundern, dass er mit seinem Staffelführer desertiert ist. Blickt man aber auf die genaueren Umstände, folgt es seiner Logik, schließlich sieht er in der neu erkannten Bedrohung eine viel größere Gefahr für seine eigentliche Heimat. Dieser Hang im Großen und Ganzen das Richtige tun zu wollen, ließ Laertes sogar seine große Liebe, also seine Verlobte, sowie seine kleine Schwester zurück und in dem Glauben lassen, dass er gestorben sei. Die Hoffnung, dass sie sich nach diesem Krieg wieder sehen, treibt ihn trotzdem weiterhin an.
Gespielt von jella
Dabei seit: 28.09.2024, 21:14
Zuletzt gesehen: Vor 4 Stunden

Heiler
21 Jahre alt
Ausbildung Heiler
Gespielt von Jen
Dabei seit: 28.09.2024, 14:40
Zuletzt gesehen: 04.10.2024, 00:54

Reiter
23 Jahre alt
Daddy Faulkner ist Teil der Infanterie und obwohl dieser mit keinem besonders hohen Rang ausgezeichnet ist, hattest du bereits früh Berührungspunkte zu militärischen Werten wie Disziplin und Verantwortungsbewusstsein. Dein Vater lebte dir stets vor, wie man in jeder Situation, mochte sie noch so ausweglos erscheinen, die Beherrschung behielt. Nur selten ließ er hinter seine Fassade blicken. Genau im Gegensatz zu seiner Ehefrau, deiner Mutter, die seit jeher eine ausgeprägte Wärme ausstrahlt, obgleich sie seit vielen Jahren an einer chronischen Krankheit leidet. Den Großteil deiner Kindheit hatte deine Familie mit ihrem schwierigen gesundheitlichen Zustand zu kämpfen. Auch wenn ihr zum Glück nicht in völlig ärmlichen Verhältnissen lebt ging ein Hauptteil eurer finanziellen Mittel auf die kostspieligen Behandlungen drauf. Deiner Mutter übel nehmen könntest du diesen Umstand trotzdem nie, im Gegenteil: Ein besonders enges Band verknüpft euch euch drei, deine Mutter, deine Schwester Devine und dich. Auch wenn es dich Tag um Tag schmerzte, sie so leiden zu sehen, war es gleichwohl Ma, die dir immer wieder ein Lächeln auf den Mund zauberte. Die dir Warmherzigkeit, Geduld und Bodenständigkeit vorlebte, selbst in den düstersten Zeiten. Bereits im jungen Teenager-Alter hast du den Entschluss gefasst, dich später als Drachenreiter zu versuchen. Hauptsächliche Motivation hierfür war die finanzielle Sicherheit, mit der du deine Familie zu unterstützen wünschtest. Andererseits erschienen dir die Reiter so stark und furchtlos, so über den Dingen (wortwörtlich), ja, wie Superhelden, denen niemand das Handwerk legen konnte. Und so wolltest du auch sein! Wolltest dich nicht mehr so nutzlos fühlen wie du es dein ganzes Leben lang getan hat. Als wäre es nie genug, egal, was du tust. So fingst du also schon früh an zu trainieren und hast es tatsächlich geschafft die Eignungsprüfung zu bestehen. Deine Mutter war davon alles andere als begeistert und fürchtete sehr um ihren Sohn, jedoch hatte sie euch Kinder stets dabei unterstützt, euren eigenen Weg zu gehen und würde dich auch jetzt nicht darin behindern wollen. Dein Vater konnte deine riskante Entscheidung sogar nachvollziehen. Beide Eltern begleiteten ihren Sohn zum Einschreibungstag ans Basgiath, so wie Devine. Das sture, selbstbestimmte Vorbild, das sie war, bestand deine Mutter vehement darauf trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen. Die ersten Tage warst du stark erschüttert von der Brutalität, mit der es an der Akademie zuging. Hattest unterschätzt, wie unbarmherzig hier mit den Menschenleben umgegangen wurde, hast jedoch schnell angefangen dich anzupassen. Hast die Seite in dir Überhand nehmen lassen, die dein Vater dir vorgelebt hatte. Reserviert, diszipliniert, stark, alles, um hier zu überleben. Im Umkehrschluss hast du deine kreative, warmherzige Seite weggesperrt, sie als Schwäche abgestempelt. Nicht angemessen für einen Ort wie diesen, bloß keine Angriffsfläche bieten. Du hältst dich stets an deine Übergeordneten, bemühst dich darum bloß nicht aus der Masse hervorzustechen, schwimmst lieber mit dem Strom als dagegen. Im Kampf hast du tatsächlich was drauf, bist recht flink und agil und wirst häufig unterschätzt, weil du sonst nicht auffällst und eher deinen Mitschüler:innen nach dem Mund redest. Obwohl das erste Jahr gar nicht so schlecht lief, bist du ungebunden geblieben. Dir war bewusst, wie schlecht es um dich stand, wie kurz davor du warst, dein Versagen eingestehen und deinen Traum aufgeben zu müssen. Es gab Tage an denen du dir wünschtest, dass sie dich endlich von deinem Leid erlösten, die Drachen. Dich auffraßen oder zu dem elendigen Häufchen Asche verkohlten, als das du dich sowieso schon fühltest. Aber irgendein Potenzial haben sie scheinbar doch in dir gesehen. Und tatsächlich, bei deinem zweiten Versuch am Dreschen erbarmte sich Vyra deiner und seither geht es auch mit deinem Selbstwert wieder bergauf.
Gespielt von Kiri
Dabei seit: 27.09.2024, 09:47
Zuletzt gesehen: Vor 4 Stunden



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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros