reisende:r
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the empyrean
»Meine einzige Regel: Tu’ mir den Gefallen, hab’ etwas Gnade, sei besser als ich und verschon’ bitte meine Eier. Du wirst noch früh genug ’ne Junior sein, und ich häng’ mehr an ihnen als sie an mir, auch wenn’s nicht so aussieht, weißt du?«
Caelum Sertori

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Flieger
25 Jahre alt
Du bist das mittlere Kind. Der zweite Sohn der Königinnen von Poromiel, der immer ein bisschen hinten über fällt. Und du liebst es. Keine Aussicht auf einer Krone, die deine Lockenpracht zerstört, keine Verpflichtungen in Form von aufgezwungenen Verlobungen, ständiger Makellosigkeit und perfektem Auftreten. Tust nur ab und zu so, als wärst du scharf auf die Krone, um deinen großen Bruder zu ärgern. Dabei weißt du nur zu sehr, wie gut du es hast, dass du eben nicht an seiner Stelle bist. Kannst dir sehr viel mehr erlauben als er, was dich früh dazu gebracht hat, deine Grenzen auszutesten. Wie oft kannst du dich vor Verpflichtungen drücken, bevor es jemand merkt? Was darfst du alles sagen, bevor dich jemand daran erinnert, wer du bist? Wie weit kannst du dich vom Palast entfernen, bevor es jemandem auffällt? Vermutlich hätte es nach dem so frühen Tod deines Vaters niemanden wundern sollen, dass du so über die Stränge schlägst. Du kannst dich kaum an sein Gesicht erinnern, denn selbst wenn er da war, war er im Kopf an der Front. Doch auch wenn ihr nicht die engste Beziehung hattet, geht so etwas nicht spurlos an einem kleinen Jungen vorbei. Vielleicht bist du deshalb ab und zu deinem Leben entflohen. Hast schon früh in deinem Leben eine ganz andere Seite von Poromiel kennengelernt, als die meisten aus deiner Familie. Hast dich aus der Sicherheit des Königspalasts geschlichen und unter das Volk gemischt, mit eigenen Augen gesehen, was für Auswirkungen die Entscheidungen der Politik auf die Bevölkerung hatten. Du hattest zwei Optionen: dich davon distanzieren oder Empathie entwickeln. Bis heute weißt du nicht, für welche Option du dich entscheiden sollst. Redest dir ein, dass du ein gutes Mittelmaß gefunden hast. Doch wenn du ehrlich bist, ist dein Mitgefühl oft zu groß, lässt du dich viel zu oft hinreißen. Das war vor deiner Zeit an der Cliffsbane bereits ein Problem, doch danach wurde es absolut nicht besser. Im Gegenteil. Dass du den Weg des Fliegers gegangen bist war auch schon das einzige, was für deine Mütter nach Plan verlief. Denn jetzt konnten sie dich nicht mehr bewachen lassen, wenn sie das Gefühl hatten, du würdest über die Stränge schlagen. Jetzt hattest du sogar Magie, die es dir noch viel einfacher machte. Du warst schon lange der Sohn, dessen Namen man in der Aufzählung vergaß und das hast du dir zunutze gemacht. Hast dich an deine Grenzen getrieben so oft es ging, körperlich, mental. Hast Abenteuer gesucht und mehr gefunden, als dir lieb wäre. Bist einmal zu weit gegangen, hast dir und ihm zu viel zugemutet und es gab nichts was du tun konntest, als dein bester Freund gefallen ist. Und wieder hattest du zwei Optionen: Verdrängen oder daran zerbrechen. In dem Fall ist dir die Wahl nicht schwer gefallen. Also hast du all das in eine kleine Kiste eingesperrt und sie verbrannt. Metaphorisch. Etwas angezündet hast du auch, aber das ist ein anderes Thema. Anyways, deine Zeit an der Cliffsbane lief nicht optimal und vermutlich hat es niemanden verwundert, als du, während alle anderen aus deinem Jahrgang den Abschluss in der Tasche hatten und die Akademie verlassen konnten, auf eindringlichen Wunsch (Befehl) deiner Mütter noch etwas länger bleiben musstest. Offiziell um deine Fähigkeiten weiter auszubauen, inoffiziell um erwachsen zu werden. Mal sehen was wahrscheinlicher ist. Der Titel als Referendar mit Fokus auf Militärkooperation und Strategische Kriegsführung klingt doch schonmal nicht schlecht. Angemessen für einen Prinzen. Nun ist es deine Aufgabe, in alle Bereiche deiner Ausbildung noch einmal von einem anderen Blickwinkel zu schnuppern, um dich weiterzuentwickeln und deine Familie würdevoll an der Front zu vertreten. Was sollst du dazu sagen außer: Yay.
Gespielt von Ely
Dabei seit: 09.07.2025, 10:55
Zuletzt gesehen: 10.09.2025, 15:55

Handwerk
29 Jahre alt
Vanya Sylvaris ist eine hoffnungslose Träumerin. Mit ihren sieben Geschwistern – zwei ältere Brüder, drei ältere Schwestern, einem jüngeren Bruder und einer jüngeren Schwester – wuchs sie in einem überfüllten, lauten Haus auf. Man redete wild durcheinander, setzte man nicht die Ellbogen ein, kam man bei der Suppenschüssel als letzte zum Zug. Die Verhältnisse, in denen sie groß geworden ist, waren bescheiden, jedoch nicht von absoluter Armut geprägt. Sie begann frühestmöglich als Aushilfe für Kleinigkeiten zu arbeiten, um etwas Geld für die Familie dazu zu verdienen. Es war üblich und wurde in gewisser Hinsicht auch von jedem der Kinder erwartet. Zwei ihrer Geschwister sind mittlerweile im Krieg gefallen, andere haben sich mit Müh‘ und Not eine Familie aufgebaut. Einen handwerklichen Beruf zu ergreifen oder sich dem Militär zu verpflichten waren die zwei Optionen, die es gegeben hatte. Vanya war während dem Basgiath War College eine Schriftgelehrte und legte dort ihren Pflichtdienst ab. Davor schon hatte sie eine Ausbildung zur Schneiderin in ihrer Heimatstadt gemacht. Zu dieser Position konnte sie zurückkehren und ihr Talent unter Beweis stellen. Ihre Arbeiten waren von ausgezeichneter Qualität. Mit flinken Fingern fertigte sie ausgefallene Stickereien an, nahm perfekt Maß und führte die Anweisungen durch, die man ihr gab. Sie verbrachte lange Tage und Nächte in der Schneiderei und erregte schließlich mit ihren Zeichnungen und eigenen Ideen die Aufmerksamkeit einer Adeligen am Herzogshof von Calldyr. Es war pures Glück – und vermutlich auch für die gesamte Familie mehr als nur überraschend. Vanya fertigte einige Kleider für die Adelige an, war dadurch öfters bei Hofe und fühlte sich zu Beginn in erster Linie deplatziert. Es fehlte ihr an Fertigkeiten im Umgang mit der Hofgesellschaft und teilweise auch an Bildung, jedoch wäre es eine Lüge zu behaupten, sie hätte nicht jede Sekunde davon genossen. Immer noch mit den Kopf in den Wolken hängend und mit unverhohlener Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehend, verliebte sie sich schließlich Hals über Kopf in einen Adeligen aus Luceras – wobei, nicht irgendein Adeliger. Tatsächlich handelte es sich um den Bruder der Herzogin, wenngleich Vanya ehrlich von sich behaupten kann, dass Titel, Rang und Namen für sie keine Rolle spielten. Böse Zungen behaupten, dass sie sich mit der Affäre bei Hofe hochschlafen wollte, aber zutreffender wäre es eigentlich, sie als jung, dumm und naiv zu bezeichnen. Der Drang, an dieser Liebesbeziehung festzuhalten, war sogar so stark, dass sie ihre Zelte in Calldyr abbrach, ihre Erfolgsaussichten und Karrierewünsche begrub und ihm nach Luceras folgte. Dort, wo sie mit gehässigen, abschätzigen Worten empfangen wird. Fast so, als ob das Wort Nebenbuhlerin auf ihre Stirn eingebrannt worden wäre. Ihre Beziehung ist keineswegs öffentlich, aber Gerüchte gibt es immer – egal, wie umsichtig man zu sein versucht.
Gespielt von birdy
Dabei seit: 30.03.2025, 13:18
Zuletzt gesehen: 07.09.2025, 12:12

Reiter
23 Jahre alt
Das Juwel der Gezeiten, die weiße Perle, die Hure von Tyrrendor. Seine Mutter hatte viele Namen und mittlerweile ist es eigentlich nicht mehr erlaubt, über Seraphine Aurellian zu sprechen. In ihrem Sohn lebt die Erinnerung jedoch zwangsläufig weiter. Auch wenn die Stadtvilla in Varoshaven niedergebrannt wurde, hört man in der einen oder anderen Taverne noch die Klänge von den Balladen, die die Schönheit der berühmtesten Kurtisane von Tyrrendor loben. Für ihre Aktivitäten im Rahmen der Tyrrischen Rebellion wurde seine Mutter gemeinsam mit seinem Vater, Andorian Vahaeris, dem Grafen von Vaelor, hingerichtet. Lebe. Das hatte sie ihm in ihren letzten Momenten zugerufen, während er in Reih und Glied mit den anderen Separatistenkindern aufgestellt worden war, um Zeuge der Grausamkeit des Königsreichs Navarre zu werden. Gemeinsam mit dem Rebellionsmal, das sich in jener Sekunde in seine Haut brannte, wurde etwas in Vespasian irreparabel zerstört. Im Anschluss an die Hinrichtung war er von der Familie Soleil, einem regimetreuen Militärclan, aufgenommen worden. Dass er sich dem Reiterquadranten zu verpflichten hatte, war ein offenes Geheimnis. Bei den Soleils konnte er ein Ventil für die aufgestaute Rachsucht und Frustration finden. Er trainierte, weil ihm nichts Anderes übrigblieb. Vespasian kämpfte sich über den Viadukt, meisterte den Gauntlet und überlebte das Dreschen. Die ganze Zeit über hatte er ein klares Ziel vor Augen – leben. Als er begann zu kanalisieren, wurde es einfacher seine Frustration in neue Bahnen zu lenken. Es war, als ob sich das Eis wie ein Schleier über sein Selbst legte. Wo es früher in seinen Venen gebrodelt hatte, war nun nur mehr die Gleichgültigkeit geblieben. In Basgiath hatte er sich mit Selbstdisziplin und harter Arbeit durchgekämpft und wurde schließlich in seinem Seniorjahr zum Führer des dritten Geschwaders ernannt. Je weiter er jedoch im militärischen Rang aufsteigt, desto weiter entfernt er sich von allem, woran seine Mutter jemals geglaubt hat. Zerrissen im andauernden Konflikt zwischen der Möglichkeit ein Soleil zu werden und dem Andenken an seine Mutter, muss er versuchen seinen eigenen Weg zu finden.
Gespielt von birdy
Dabei seit: 22.12.2024, 09:45
Zuletzt gesehen: 06.10.2025, 13:13

Reiterin
20 Jahre alt
"Amras kleine Schwester? Er hat nie erwähnt, dass er eine hat" Sätze wie diese sind es, die Vetresca seit ihrer Ankunft in Basgiath des Öfteren zu hören bekommt. Sätze die der jungen Kadettin einmal mehr vor Augen führen, wie wichtig es ist, endlich aufzustehen und für sich selbst zu kämpfen. Denn genau das ist es, was Vetresca mit ihrem Gang über das Viadukt bezweckt hat. Geboren in eine Familie, die im Inneren nicht ganz so strahlend ist wie sie es gern gehabt hätte, musste Vetresca schon in jungen Jahren mehr Rückschritte als Fortschritte machen. Zumindest wenn es um ihre eigene Entfaltung ging. Vernunft vor Mut, Rationalität vor Wunschvorstellungen waren an der Tagesordnung. Das Gefühl zu ersticken lastete trotz individueller Förderung ihrer gezeigten Begabungen schwer auf ihr und das Ventil um zumindest kurzweilig wieder zu Atem zu kommen, überließ sie viel zu schnell sich selbst und den gemeinsamen Eltern: Amras. Das ihr älterer Bruder und sie lediglich eine gemeinsame Mutter haben, spielt für Vetresca keinerlei Rolle, ist sie doch überzeugt davon, dass Familie so viel mehr bedeutet als gemeinsames Blut. Die aus dieser Situation resultierende und übermäßige Zuwendung ihrer Eltern sah Vetresca nie als Profit, sondern als eine Gefangenschaft. Auch der Umstand, dass ihre bloße Existenz für den Erhalt der familiären Bande verantwortlich sein soll, belastet die junge Kadettin überdiemaßen und erschwerte ihr im Alltag die Ansicht des Umganges ihrer Eltern miteinander zunehmend. Anders als ihr Vater, seines Zeichen Stallmeister, steht Vetresca voll und ganz hinter Amras, der im häuslichen Umfeld zwar nie mit den gleichen Möglichkeiten gesegnet war aber mit seinem Weggang von zu Hause das erreicht hat, wonach die Kadettin sich insgeheim sehnt: Freiheit. Der Entschluss ihres Vaters darüber, sie zu einer Schriftgelehrten ausbilden zu lassen war es schließlich, der das Fass zum Überlaufen brachte und Vetresca schließlich an den Rand des Viaduktes brachte. Mutig zu sein erfordert eine Stärke, von der Vetresca noch nicht weiß, ob sie sie besitzt. Immerhin kennt die Kadettin lediglich das Gefühl behütet- und auch klein geredet zu werden. Das ihre Entscheidung ihr den Tod bringen könnte, nimmt Vetresca liebend gern in Kauf dafür, dass sie so vielleicht zumindest zeitweilig die süßen Vorzüge ihres eigenen Willens genießen darf.Bis jetzt hat die junge Reiterin aus Aretia auch keinerlei Anlass gefunden, um ihre Entscheidung zu bereuen. Zwar kam sie das eine oder andere Mal bereits an eine körperliche Schmerzgrenze, was der bis dato fehlenden physischen Kraft und ihrem doch recht zierlichen Körper geschuldet ist, verbucht diese Erfahrungen aber dennoch als wertvoll. Was Vetresca an Kraft fehlt, gleicht sie dafür mit ihren enormen geistigen Fähigkeiten aus. Für ihr Alter nämlich scheint die Kadettin überdurchschnittlich intelligent zu sein und verfügt über ein Gedankenkonstrukt aus Rastern, Mustern und strategischer Kriegsführung, die seinesgleichen sucht. Entsprechend viele Entfaltungsmöglichkeiten stehen der Aretianerin in Basgiath zur Verfügung, von denen sie gewillt ist möglichst alle auszuprobieren. In welcher Funktion sie das College nach dem dritten Jahr abschließen möchte, hat Vetresca sich hingegen noch nicht überlegt und lässt viel mehr auf sich zukommen, was das Leben hier für sie bereithält.
Gespielt von Lotte
Dabei seit: 16.10.2024, 14:24
Zuletzt gesehen: 30.10.2025, 06:45

Reiterin
22 Jahre alt
I. In Calldyr steht ein Haus mit sieben Zimmern. Ist groß und prächtig, zieht Blicke auf sich, ist kalt und einsam im Inneren. Manchmal hallt ihr helles Lachen durch die Flure, dann stimmst du ein, ihr rennt und kämpft und du liegst oben, bist älter, stärker, grinst, aber ist nicht schlimm, weil sie Bemerkenswertes vollbringen wird, auch wenn’s ein anderer Weg ist als deiner. Dad verlangt nach Ruhe, tut er immer, ist Leutnant General und das nicht nur in der Luft. Auch euch führt er mit strenger Hand, erwartet Disziplin und Gehorsam, überprüft regelmäßig deinen Trainingsfortschritt, weil du seine Älteste bist, die, die dazu verdammt wurde, die Familienehre aufrechtzuerhalten.

II. Träumst schon immer von einem eigenen Drachen. Davon, dass sich die Wolken teilen, die Menschen ehrfürchtig zu euch hinauf in den Himmel starren. Heute bist du dir gar nicht mehr sicher, ob’s jemals dein eigener Traum war. Trainierst seit du klein bist für diesen einen Tag, dafür, den Viadukt lebend zu überqueren, den Gaulent und die Präsentation zu überstehen, beim Dreschen gebunden zu werden. Jeden einzelnen Tag. Bist schnell und wendig, strahlst Ruhe und Gelassenheit aus, wenn du den Bogen anlegst, die Sehne spannst und schießt. Kannst mit einem Dolch umgehen, nur das Langschwert liegt zu schwer in der Hand, noch ein bisschen mehr, wenn Dad mit ernstem Blick zusieht und du unter den blauen Augen kleiner, immer kleiner, wirst. Weißt, was von dir erwartet wird, seit du das Licht der Welt erblickt hast und auch, dass du ihn nicht enttäuschen wirst.

III. Tyrrendor steht in Flammen. Und weil du glaubst, was man in ganz Navarre berichtet, was Dad in seinen seltenen Briefen schreibt, nie auch nur daran denkst, zu zweifeln, bist du froh, als die Rebellion endlich niedergeschlagen wird. Denkst nur kurz an deine Schwester, zuckst dann aber mit den Schultern, weil sich’s für dich nicht wie eine Strafe anfühlt, Teil des Reiterquadranten zu werden und die Brandmarkung besser als der Tod ist. Aber dann steht er vor eurer Tür, zieht in eins der leeren Zimmer, sieht dabei so verloren und trotzdem voller Tatendrang aus, dass du dich beeilst, den Funken Mitleid zu beherrschen, der in dir aufzusteigen droht. Ihr trainiert nicht zusammen, obwohl’s so naheliegend ist, geht euch aus dem Weg, lebt nebeneinanderher und sitzt euch doch beim Abendessen gegenüber. Ist seine Strafe, nun bei euch zu leben, aber manchmal, da fühlt sich’s so an, als wäre es auch eure. Kannst nicht ahnen, wie sehr dir sein schiefes Lächeln ans Herz wachsen wird, dass du bald dein Leben für seins geben würdest, er dein bester Freund und Bruder wird.

IV. Bist zu laut, zu entschlossen, immer mit dem Kopf durch die Wand, gibst Widerworte, bildest dir zu viel auf deine adelige Herkunft ein, auch wenn’s dabei vielmehr um den eigenen Stolz geht. Eigenschaften, die Dad als schlecht bewertet, als störend in der strengen militärischen Hierarchie. Du schaffst, was du dir vornimmst, überlebst das erste Jahr am Basgiath War College und dann steht sie vor dir und du neigst respektvoll den Kopf, weißt, dass sie deine Angst riechen wird und schluckst sie hinunter. Sie ist wunderschön und ihre Stimme ist nicht deine, fühlt sich aber fast genauso vertraut an. Das erste Mal, als ihr gemeinsam in den Himmel steigt, wirst du nie vergessen. Glücksgefühle, die durch deinen Körper jagen, unbändiger Stolz, Entschlossenheit, Triumph, Mut – fühlst alles auf einmal und irgendwie auch nichts. Nur Bris und du.

V. Punktest nicht mit herausragendem strategischem Denken oder körperlicher Kraft, aber bist gut darin, Menschen einzuschätzen und die Luftmanöver, die Bris und du ausführen, nagen für deinen Ausbildungsstand beinah an Perfektion. Hast noch immer den Bogen, den du in deinem kleinen Rucksack über den Viadukt getragen hast, an deiner Seite, dazu eine hübsche Auswahl an Dolchen, die dir gut in der Hand liegen. Auf der Matte verlierst du nicht mehr oft. Windest dich unter Fausthieben und Tritten hindurch, bist zu schnell für deine Gegner und manchmal zu kopflos für dich selbst. Es ist dein zweites Jahr am College und dir wird die Ehre zu teil, als Staffelführerin der 1. Staffel im Flammenschwarm des 3. Geschwaders ernannt zu werden. Der erste Brief, den du nach Hause schreibst und der sich nicht an deine Schwester richtet. Stellst dir gern Dads stolzes Lächeln vor, Mum, die anerkennend nickt, weil du mit Leistungen trumpfst, die deiner Familie Ehren machen werden. Bis deine Siegelkraft erwacht und du stolperst.

VI. Fliegen, das ist berauschende Freiheit. Wenn du mit Bris durch die Wolken tauchst, ihre Schuppen im Sonnenlicht bernsteinfarben glühen, starke Schwingen, die den Wind teilen, ist nichts anderes von Bedeutung. Fühlst dich ganz leicht und unbeschwert, Teil von etwas Großem. Vergisst alle Angst, jeden Zweifel, die Sorgen, bist frei von der Verantwortung, die auf deinen Schultern lastet – kannst verdammt nochmal atmen. Da gibt’s nur euch, Bris und dich, ihre kühlen Schuppen unter deinen Fingern, keine Erinnerungen, Bilder, Emotionen, die deinen Blick trüben. Berührungen, die du freiwillig gibst, die nichts nehmen, sanft und bedächtig, liebevoll und anerkennend. Hier oben, da bist du nicht allein.
Gespielt von Kathie
Dabei seit: 05.10.2024, 19:23
Zuletzt gesehen: Gestern, 14:11


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based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros